Süddeutsche Zeitung

Allgäu:Bauer stellt nach Tierschutzskandal Betrieb ein

Gegen den Betriebsleiter und zwei Mitarbeiter wird seit August ermittelt. Veterinärbeamte fanden bei Kontrollen auf dem Hof kranke Kälber, teilweise ohne Zugang zu Futter und Wasser. Rinder standen im eigenen Mist.

Unter dem Eindruck des Tierschutz-Skandals im Allgäu hat ein Landwirt seinen Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach eingestellt. Nur die Rindermast werde fortgeführt, sagte der Sohn des Betreibers am Montag. Gegen den Betriebsleiter und zwei Mitarbeiter wird seit August wegen Tierschutzverstößen ermittelt. In etwa sechs Wochen könnten die Ermittlungen laut Staatsanwaltschaft abgeschlossen sein.

Bei Kontrollen auf dem Hof waren Veterinärbeamte auch im August, kurz nachdem die Ermittlungen begonnen hatten, auf kranke Kälber gestoßen. Zum Teil hatten diese keinen Zugang zu Futter und Wasser. Zudem standen "Rinder bis zu den Fesselgelenken in einer Pfütze aus Wasser, Kot und Urin", wie aus einem Bericht des Umwelt- und Verbraucherschutzministeriums auf Anfrage der Landtags-SPD hervorging.

Der Betreiber hat nach eigener Darstellung aussortierte Kälber, die teilweise krank waren, von anderen Landwirten erworben. Die Kosten für die Behandlungen hatten sich zeitweise auf 2000 Euro pro Woche belaufen, was der Betreiber nicht stemmen konnte. Als Konsequenz habe er Kälber abgegeben und werde den Milchviehbetrieb aufgeben. Bei dem Betrieb handelt es sich um den kleinsten von drei Milchviehbetrieben in Bad Grönenbach (Landkreis Unterallgäu), gegen die ermittelt wird.

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Quelle:
SZ vom 22.10.2019 / dpa
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