Süddeutsche Zeitung

Großeinsatz im Allgäu:Mehrere Bergsteiger nach Magen-Darm-Beschwerden mit Hubschraubern gerettet

Bei Oberstdorf müssen kranke Gäste aus Berghütten ausgeflogen werden. Der Verdacht: Sie haben sich mit dem Norovirus infiziert. Die Warnung vor Hüttenbesuchen wurde inzwischen aufgehoben.

Die Zahl der Menschen mit einer Magen-Darm-Infektion auf Oberstdorfer Berghütten hat sich weiter erhöht. Wie das Landratsamt Oberallgäu am Donnerstag mitteilte, seien vier weitere Meldungen über Erkrankte hinzugekommen. Damit gebe es nun 19 Erkrankte. Alle Betroffenen sind den Angaben zufolge ambulant behandelt worden und konnten wieder entlassen werden.

Das Gesundheitsamt des Landkreises sowie die beteiligten Hilfsorganisation wollen das Geschehen im Verlauf des Wochenendes weiter beobachten. Es gebe keine Warnung vor einem Aufstieg zu den Hütten mehr. Auch seien keine Hütten geschlossen worden. Die vier neu Erkrankten stünden im Zusammenhang mit einer betroffenen Hütte, hieß es. Von anderen Hütten seien keine weiteren Fälle gemeldet worden. Der Ursache des Ausbruchsgeschehens werde weiter nachgegangen. "Ob hier endgültige Aufklärung möglich ist, ist allerdings fraglich - das zeigt die Erfahrung der vergangenen Jahre", teilte das Landratsamt mit.

Die Behörde vermutet, dass sich die Betroffenen mit dem Norovirus infiziert haben. Eine Bestätigung durch ein Labor steht derzeit noch aus. Dies werde noch einige Tage in Anspruch nehmen, hieß es. Das Norovirus ist ein typischer Durchfall-Erreger.

Bei einem größeren Einsatz waren am Mittwoch rund 15 erkrankte Menschen von Hütten im Gemeindegebiet von Oberstdorf im Allgäu mit Helikoptern und einer Materialseilbahn ins Tal gebracht worden. Eine dafür eingerichtete Einsatzzentrale in Oberstdorf wurde am Mittwochabend wieder abgebaut.

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SZ/DPA/thba
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