Süddeutsche Zeitung

Neun-Euro-Ticket:Bayern will zusätzliche Züge auf die Gleise bringen

Verkehrsminister Bernreiter reagiert damit auf das hohe Reiseaufkommen seit der Einführung des Neun-Euro-Tickets. Um welche Strecken es geht.

Wegen voller Bahnen nach Einführung des Neun-Euro-Tickets will Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) zusätzliche Züge im Freistaat fahren lassen. Um auf beliebten Strecken vor allem an Wochenenden und Feiertagen weitere Verbindungen im Nahverkehr anzubieten, nehme die Staatsregierung acht Millionen Euro in die Hand, kündigte der CSU-Politiker am Dienstag in München an. Unter anderem gehe es um die Strecken München - Buchloe, Ulm - Regensburg - Neumarkt und Garmisch-Partenkirchen - Grainau. Auch die Touren Regensburg - Plattling, Forchheim - Ebermannstadt, Marktredwitz - Regensburg sowie Schwandorf - Furth im Wald sollen bei Bedarf verstärkt werden.

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft soll mit dem Geld den Angaben zufolge zusammen mit den jeweiligen Bahnunternehmen besonders gefragte Verbindungen aufstocken, wenn dort "ein zusätzliches Angebot realistisch umsetzbar ist". An Pfingsten hatte das Neun-Euro-Ticket jüngst zusätzliche Fahrgäste in Bahnen und Busse gelockt. Viele Züge waren so voll, dass vor allem Reisende mit Fahrrädern keinen Platz mehr fanden.

Bernreiter kritisierte im Zuge der Ankündigung das vergünstigte Monatsticket an sich. Es gehe "zu Lasten eines nachhaltigen Ausbaus" des öffentlichen Nahverkehrs. Nach dem Ende des Angebots Ende August werde es zudem "deutliche Tarifsteigerungen" geben, betonte Bernreiter. "Trotzdem sollen nicht die Fahrgäste den teuren Aktionismus der Bundesregierung ausbaden müssen." Deshalb nehme Bayern nun freiwillig Geld für weitere Verbindungen in die Hand.

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