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Tesla Model S P85D:Tesla, hol schon mal den Wagen!

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D-Variante als Weiterentwicklung des Model S

Der US-Elektroautopionier Tesla hat am Donnerstagabend (Ortszeit) in Kalifornien ein weiteres Produkt vorgestellt. Entgegen aller Spekulationen handelt es sich dabei nicht um eine komplett neue Modellreihe, sondern um eine neue Version der elektrisch angetriebenen Limousine Model S, die von Firmenchef Elon Musk persönlich enthüllt wurde.

Zwei Elektromotoren und Allradantrieb

Wichtigste Neuerung im Vergleich zu Teslas bisherigem Topmodell ist ein zweiter Elektromotor, auf den das "D" (für Dual Motor) in der Modellbezeichnung hinweist. Dieser hebt die Leistung des Elektroautos in der stärksten Version P85D von bislang 310 kW / 416 PS auf auf 508 kW / 691 PS an. Die beiden anderen Leistungsstufen kommen auf jeweils 376 PS. Da das zweite Triebwerk auf die Vorderräder wirkt, verfügen die neuen Varianten im Gegensatz zum heckgetriebenen Model S über Allradantrieb.

Beschleunigungswerte eines Supersportwagens

Die Kombination aus zwei Motoren und vier angetriebenen Rädern soll für eine besonders rasante Beschleunigung sorgen. Tesla gibt für den P85D eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 3,2 Sekunden an. Damit wäre er 1,2 Sekunden schneller als das Model S und dringt in Supersportwagenregionen vor. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h. Das nächstschwächere Tesla Model S 85D sprintet in 5,2 Sekunden von Null auf Hundert und ist ebenfalls maximal 250 km/h schnell. Die 60D-Variante kommt auf 5,7 Sekunden und 201 km/h.

Auch die Reichweiten der unterschiedlichen Modellversionen unterscheiden sich. Das Tesla Model S 60D kommt mit einer Batterieladung etwa 362 Kilometer weit. Der 85D schafft laut Hersteller maximal 475 Kilometer, die Reichweite des P85D soll bei mehr als 440 Kilometer liegen.

Elon Musk schürt Spekulationen

Musk hatte vor einer Woche die Erwartungen kräftig angeheizt: Im Kurznachrichtendienst Twitter kündigte er die Präsentation mit einer mysteriösen Botschaft an. Es sei an der Zeit, das "D" zu enthüllen - und noch etwas anderes. Danach wurde unter anderem spekuliert, der Buchstabe könne für "Driverless" stehen und Tesla damit vor einem Durchbruch beim autonomen Fahren.

Der "Autopilot" lässt das Model D teilweise selbständig agieren

Tatsächlich geht das neue Tesla-Modell mit einigen Funktionen seines "Autopiloten" weiter als die Konkurrenz. So gibt es eine Hol-und-Bring-Funktion: Ruft es der Fahrer per Fernbedienung herbei, parkt das Auto eigenständig aus und fährt ihm entgegen. Auch autonomes Einparken ist möglich. Allerdings dürfen diese Funktionen nur auf Privatgelände genutzt werden.

Eine weitere Neuheit ist ein System, das auf mehrspurigen Straßen selbständig die Fahrbahn wechselt. Zeigt der Fahrer durch Blinken an, dass er eine andere Spur nutzen möchte, überwacht der Tesla die anvisierte Fahrbahn und steuert ohne Lenkeingriff des Piloten dorthin, falls diese frei ist. Tesla betont jedoch, dass der Fahrer stets wachsam bleiben und die Hände am Lenkrad behalten muss. Mit Hilfe einer Kamera soll die D-Variante des Model S außerdem Tempolimits erkennen und seine Geschwindigkeit automatisch daran anpassen. Weitere Funktionen wie einen Spurhalteassistent oder ein radar- und ultraschallgestütztes Warnsystem vor Hindernissen sind aus vielen anderen Automodellen schon länger bekannt.

Tesla Model S P85D für 120 170 US-Dollar

Teslas neues Modell wird nach eigenen Angaben bereits seit zwei Wochen produziert. In zwei bis drei Monaten soll die Software für die Autopilot-Funktion freigeschaltet werden. Allerdings lässt sich der Elektroauto-Vorreiter die neuen Technologien teuer bezahlen: Der P85D kostet 120 170 US-Dollar, umgerechnet derzeit etwa 94 000 Euro. Der 85D startet bei fast 98 000 US-Dollar (knapp 77 000 Euro), der 60D ist mindestens 90 000 US-Dollar (gut 70 000 Euro) teuer.

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