Süddeutsche Zeitung

Neue Konzeptstudie:BMW stellt das Design des neuen 8ers vor

Lesezeit: 1 min

Von Joachim Becker

Von wegen autonomes Fahren: "A driver's car" nennt Adrian van Hooydonk die Studie des neuen BMW 8er. Was man etwas freier auch als "Wagen für Herrenfahrer" übersetzen kann. Der Leiter des BMW Group Designs schwärmt von der "puren Faszination Automobil". Doch hinter dem emotionalen Überschwang steckt betriebswirtschaftliches Kalkül. Bis zur Jahrtausendwende hatte BMW zehn Jahre lang einen Zweitürer unter dieser Bezeichnung gebaut. Lediglich etwa 30 000 BMW 8er fanden einen Käufer. Wegen Erfolglosigkeit wurde das Top-Modell wieder eingestellt. Mercedes fährt mit mehreren Modellvarianten der S-Klasse dagegen seit Langem satte Gewinne ein.

Die Rückkehr der Münchner mit einem Coupé in die Luxusklasse passt in eine Zeit, in der vor allem chinesische Auto-Start-ups immer neue Traumwagen für die Reichen und Schönen konzipieren. Längst ist China nicht nur der weltweit größte Automarkt, sondern auch der beste Abnehmer für die Flaggschiffe der etablierten Hersteller. Deren Marken-Prestige und historisch entwickelte Formensprache gilt in China als Inbegriff der Exklusivität. Der Zeitpunkt für ein neues Luxuscoupé könnte also nicht besser gewählt sein: 2018 soll der BMW 8er in Serie gehen.

Noch verraten die Münchner nichts über die Motorisierung, denkbar sind potente Acht- und Zwölfzylinder. Interessanter dürfte allerdings die nächste Generation der Sechszylinder sein. Mercedes legt noch in diesem Jahr mit dem neuen Reihensechser M 256 inklusive einer 48-Volt-Elektrifizierung vor. Der Herausforderer mit bis zu 270 kW (435 PS) spielt leistungsmäßig in der Liga der Achtzylinder, während er sich mit einem normierten CO₂-Ausstoß von 150 Gramm/Kilometer eher auf dem Niveau eines Vierzylinders bewegt. Das sind circa rund 25 Prozent weniger als beim Vorgänger-V6. BMW will sich nicht lange bitten lassen und ebenfalls einen weiterentwickelten Reihensechser mit 48-Volt und einem elektrischen Verdichter vorstellen. In dieser Hinsicht werden die Top-Modelle wieder zu Technologieführern.

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SZ vom 27.05.2017
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