Süddeutsche Zeitung

Riesenspinne entdeckt:Versteckt im Wüstensand

14 Zentimeter von Bein zu Bein - und doch blieb die Riesenspinne dem Menschen bis jetzt verborgen. Das liegt wohl an ihrer speziellen Behausung.

Mit einer Beinspannweite von 14 Zentimetern zählt Cerbalus aravensis zu den größten Spinnen im Nahen Osten. Dennoch wurde die Art erst jetzt zufällig von israelischen Forschern entdeckt.

Das liegt wohl daran, dass die Tiere nachtaktiv sind und sich tagsüber in Höhlen verkriechen, die sie mit Deckeln aus zusammengeklebten Sandkörnern verschließen. Doch nicht nur die Achtbeiner schätzen den Sand der Arava-Wüste, in der sie leben, als Baumaterial, auch bei den Menschen ist er ein begehrter Rohstoff.

Weil auch die Landwirtschaft immer weiter in das Wüstengebiet vordringt, ist der Lebensraum der schwarz-weißen Spinnen bereits auf drei Quadratkilometer geschrumpft. "Die neue Spinne beweist, wie wichtig es ist, die Sanddünen zu bewahren", mahnt Uri Shanas, der Leiter des Entdeckerteams. Er fürchtet, dass mit dem Sand auch andere, noch unbekannte Arten verschwinden könnten und fordert den Erhalt des Lebensraums.

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Quelle:
SZ vom 13.01.2010/fdr/beu
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