Süddeutsche Zeitung

Reise ins Weltall:Raumkapsel "Orion" im Pazifik gelandet

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Start in Florida um 13.05 Uhr

Die US-Raumkapsel Orion hat ihren ersten Testflug ins Weltall erfolgreich beendet. Die Kapsel landete im Pazifischen Ozean, abgebremst von Fallschirmen.

Viereinhalb Stunden zuvor, um 13.05 Uhr deutscher Zeit, hatten am Weltraumbahnhof Cape Canaveral die Triebwerke der Rakete Delta IV Heavy gezündet. Sie beförderte die unbemannte Raumkapsel in eine Umlaufbahn um die Erde.

Zwei Mal umrundete das Raumschiff die Erde und erklomm auf dieser Bahn eine Höhe von 5800 Kilometern. Zum Vergleich: Die Internationale Raumstation ISS kreist in einem Abstand von 430 Kilometern um die Erde.

Den ersten Startversuch am Donnerstag hatte die Nasa wegen starker Winde und Störungen an Tankventilen abbrechen müssen. Jetzt verlief die Reise ohne Schwierigkeiten. "Die Systeme des Raumfahrzeugs funktionierten während der Mission perfekt", teilte die Nasa in einem Blogbeitrag mit. Während des Durchquerens des Van-Allen-Strahlungsgürtels, einer Zone voller energiereicher Teilchen, seien keine Störungen aufgetreten.

Auch der Hitzeschild hielt den hohen Kräften beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre stand. Die Raumkapsel kehrte mit einer Geschwindigkeit von 32 000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre zurück, dabei war die Außenhaut Temperaturen von rund 2200 Grad Celsius ausgesetzt. Fallschirme bremsten das Raumschiff schließlich auf ein Tausendstel seiner ursprünglichen Geschwindigkeit ab.

Das Raumschiff könnte auch einmal Menschen zum Mars bringen

Den Testlauf sieht die Nasa nur als ersten Schritt auf dem Weg zu viel weiter entfernten Zielen. In vier Jahren soll das Raumschiff zu einer Rundreise um den Mond aufbrechen, ebenfalls ohne Personal an Bord. Zwar kann Orion bis zu sechs Passagiere mitnehmen, ein erster bemannter Flug ist aber frühestens 2021 geplant. Mitte der 2030er Jahre will die Nasa mit der Raumkapsel möglicherweise auch Menschen zum Mars bringen.

Der Start sei der Beginn einer neuen Ära, verkündete die Nasa. "Wir hatten dieses Gefühl schon lange nicht mehr - seit dem Ende des Shuttle-Programmes", sagte der führende Flugdirektor der Nasa, Mike Sarafin. Die Spaceshuttles waren 2011 auch aus Kostengründen eingemottet worden. Seitdem sind amerikanische Astronauten auf Mitfluggelegenheiten in russischen Sojus-Kapseln angewiesen, um zur Internationalen Raumstation ISS zu kommen.

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