Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:"Peregrine"

Für gewöhnlich ein Wanderfalke, doch in diesem Fall der Hauptdarsteller einer Mondmission.

Von Johanna Pfund

Peregrine, zu Deutsch Wanderfalke, ist seit Montag, nach Weltzeit um 7.18 Uhr, in der Luft. Allerdings handelt es sich nicht um einen dieser eleganten, wendigen und superschnellen Greifvögel, die ihre Beute in der Luft schlagen. Dieser Peregrine wird keine Blaumeisen oder Buchfinken töten, sondern sich spiralförmig aus der Erdatmosphäre hinauf in Richtung Mond schrauben, und hat überhaupt mit dem namensgebenden Falken wenig gemein. Die Raumsonde ist eine Art Transporter in Schachtelform mit zwei auf zweieinhalb Meter Seitenlänge, gebaut vom privaten Unternehmen Astrobotic, finanziert über die amerikanische Weltraumbehörde Nasa. An Bord hat dieser Paketdienst Ladung aus mehreren Ländern, darunter so skurrile Dinge wie die Asche von Verstorbenen, die ein Weltraum-Beerdigungsunternehmen im Sinne des Wortes auf den Mond schießt, aber auch ein Gerät zur Messung kosmischer Strahlung, genannt M-42, welches das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt mitgegeben hat. Auch der Mondboden mit seinen Wasserstoffvorkommen und Magnetfeldern soll untersucht werden. Voraussichtlich landet Peregrine in sechs Wochen, am 23. Februar, in der Region Sinus Viscositatis auf dem Erdtrabanten und wird dann 192 Stunden arbeiten. Es ist eine Reise ohne Wiederkehr - er bleibt auf dem Mond.

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