Süddeutsche Zeitung

Mars:Lavaschnecken auf dem Roten Planeten

Ein Bild von einem Gesicht gibt es auf dem Mars nicht - auch wenn das manche Spinner glauben. Aber die Strukturen, die Nasa-Forscher jetzt auf dem Roten Planeten entdeckt haben, sehen aus der Ferne tatsächlich aus wie Scharrbilder. Geschaffen hat sie aber die Natur.

Laura Hennemann

Bisher kannte man die Strukturen nur von der Erde. Nun sind sie auch auf dem Mars gesichtet worden: symmetrische Spiralen in einem abgekühlten Lavastrom. Andrew Ryan und Philip Christensen von der Arizona State University haben die Schneckenmuster auf Bildern des Mars Reconnaissance Orbiter entdeckt ( Science, Bd. 336, S. 449, 2012).

Der Satellit der Nasa umkreist seit 2006 den Mars. Als Ryan, der auf den Fotos ursprünglich nach Hinweisen auf Wasser suchte, die Bilder stark vergrößerte, stieß er zufällig auf die Spiralen.

Insgesamt fanden die Forscher mehr als 200 Lavaschnecken, deren größte einen Durchmesser von 30 Metern hat. Die Strukturen entstehen, wenn Lavaströme unterschiedlich schnell oder in verschiedenen Richtungen aneinander vorbeifließen.

Durch die entstehende Scherspannung wird die kühlere Lavakruste spiralförmig aufgewickelt.

Auf der Erde sind ähnliche Gefüge auf Hawaii und am Meeresgrund vor den Galapagos-Inseln bekannt. Jedoch hat man auf diesem Planeten nie so große Spiralen gefunden wie nun auf dem Mars.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1343212
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 27.04.2012
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.