Süddeutsche Zeitung

Coronavirus:Feiern geht auch eine Nummer kleiner

Die Zahl der Gäste bei Partys in Innenräumen weiter zu begrenzen, kann sinnvoll sein. Dort ist die Ansteckungsgefahr groß - und oft auch die Sorglosigkeit.

Kommentar von Christina Kunkel

So lange sich viele Menschen die Zeit im Freien vertreiben, scheinen die Bilder aus den vollen Après-Ski-Bars in Ischgl nicht mehr ganz so nah. Doch schon jetzt zeigt sich, dass die zuletzt wieder steigende Zahl der Corona-Infektionen auch mit Feiern zusammenhängt, bei denen Abstands- und Hygieneregeln nicht eingehalten werden. Auch ein Großteil der von Urlaubsrückkehrern mitgebrachten Infektionen dürfte von Partys oder Familienfesten stammen und nicht vom Restaurantbesuch oder dem Sonnenbad am Strand.

Deshalb ist es richtig, sich schon jetzt damit zu befassen, wie Feiern im Herbst oder Winter aussehen könnten. Eine Reduzierung der Teilnehmerzahl, wie sie der Ärzteverband Marburger Bund fordert und über die auch Gesundheitsminister Jens Spahn nachdenkt, wäre eine sinnvolle Maßnahme. Ist die Hochzeits- oder Geburtstagsparty erst einmal in Gang, wird oft ohne Abstand getanzt und gesungen - und die Gefahr oft vergessen. Doch genau dann hat das Virus leichtes Spiel.

Damit Feiern weiter möglich ist, ohne danach alle Teilnehmer vorsichtshalber in Quarantäne zu schicken, sollte es eine bundeseinheitliche Regelung geben, wie viele Menschen drinnen zusammenkommen dürfen. Diese muss sich nach dem Infektionsgeschehen richten. Breitet sich das Virus so flächendeckend aus wie aktuell, sind 150 Feiernde schon zu viel.

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