Süddeutsche Zeitung

Zukunft der WestLB:Nur noch Dienstleister der Sparkassen

Spekulationen über die Zerschlagung der WestLB gibt es schon länger. Nun konkretisieren sich offenbar die Pläne: Weite Teile des Instituts sollen abgewickelt werden.

Die WestLB steht offenbar vor einer einschneidenden Schrumpfkur. Die Eigentümer der angeschlagenen Landesbank werden der EU-Kommission einem Pressebericht zufolge Ende dieser Woche nur noch ein einziges Restrukturierungsmodell zur Zukunft der Düsseldorfer Landesbank vorlegen.

"Wir haben mit Brüssel vereinbart, dass wir uns auf ein Modell verständigen", sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person dem Handelsblatt. Laut Zeitung hat das Modell einer Verbundbank die besten Chancen. In diesem Fall entstünde ein neuer Dienstleister für die Sparkassen, große Teile der WestLB würden verkauft oder abgewickelt.

Am Montag hätten die Eigentümer der WestLB mit Finanzstaatssekretär Steffen Kampeter (CDU) die Pläne diskutiert. Mitte Februar hatten die Eigentümer der WestLB noch drei verschiedene Varianten zur Zukunft der angeschlagenen Landesbank ins Spiel gebracht.

Neben einer Verbundbank schlug die WestLB-Führung die Verkleinerung oder den Verkauf der Bank vor. Bei Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia hatte das für erhebliche Irritationen gesorgt. Er verlangt ein tragfähiges Konzept. Andernfalls will Almunia die Beihilfen zurückfordern, die die WestLB erhalten hat.

Zwei Interessenten

Auch im Umfeld des Verkaufsbeauftragten Friedrich Merz hieß es laut Handelsblatt, dass man eine Entscheidung für einen Restrukturierungsplan anstrebe. Für die WestLB hatten zuletzt zwei Interessenten - dem Vernehmen nach handelt es sich um Lone Star und Apollo - konkretisierte Angebote vorgelegt.

Allerdings könnte ein Komplettverkauf mit beihilferechtlichen Problemen verbunden sein, hieß laut Zeitung in Verhandlungskreisen. Deshalb habe das Modell einer Verbundbank die besten Realisierungschancen.

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