Süddeutsche Zeitung

Wikileaks: Geplante Veröffentlichung über Banken:Wie? Brisant?

Mit Verve hatte Wikileaks Daten angekündigt, die die dubiosen Geschäftspraktiken der Finanzindustrie offenbaren würden. Doch möglicherweise kommt alles anders.

Viel Lärm um nichts? Der nächste Skandal, den Wikilleaks enthüllen wollte, könnte sich als Flop erweisen. Eigentlich sollten brisante Informationen über eine große amerikanische Bank - möglicherweise die Bank of America - an die Öffentlichkeit dringen.

Nun soll Wikileaks-Gründer Julian Assange im privaten Kreis eingestanden haben, dass er gar nicht weiß, wie brisant die Informationen sind. Das sagten mehrere mit den Gesprächen vertrauten Personen.

Assange habe gesagt, Wikileaks verfüge über Emails, die von der Festplatte eines leitenden Angestellten der Bank stammen. Allerdings sei das Material nicht selbsterklärend und er selbst könne keinen größeren Sinn dahinter erkennen. Finanzexperten müssten viel Zeit investieren, um bestimmen zu können, ob die Dokumente überhaupt berichtenswert seien.

Ende November hatte Assange in einem Interview angekündigt, dass Wikileaks zu Beginn des Jahres Tausende von internen Dokumenten einer großen US-Bank bekanntmachen werde, die zu Ermittlungen gegen das Institut führen dürften. Weil Investoren auf die Bank of America tippten, war deren Aktienkurs unter Druck geraten.

Zuletzt hatte Assange zudem von einem früheren Schweizer Banker zwei CDs mit angeblich heiklen Daten zu Bankkonten in Steuerparadiesen erhalten. Die Datensätze sollen die Namen von rund 2000 Kontoinhabern enthalten, darunter prominente Namen aus Politik, Wirtschaft und Kultur.

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