Süddeutsche Zeitung

Währungskrise:Argentinien will schneller Geld vom IWF

Die Währungskrise in Argentinien spitzt sich zu. Argentiniens Präsident Mauricio Macri hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) gebeten, bereits vereinbarte Hilfen frühzeitig an sein Land auszuzahlen. Grund für die Bitte sei ein "Vertrauensmangel in die Märkte", sagte Macri. Der Peso gab am Mittwoch um 8,2 Prozent nach und sank auf einen historischen Tiefstand von 34,50 Peso für einen US-Dollar.

Der IWF signalisierte umgehend die Bereitschaft, dem hoch verschuldeten Land zu helfen. Sie habe ihre Mitarbeiter angewiesen, die zeitliche Staffelung des vereinbarten Finanzprogramms zu prüfen, teilte IWF-Chefin Cristine Lagarde nach einem Telefongespräch mit Macri mit.

Argentinien und der IWF hatten Anfang Juni vereinbart, dass der Währungsfonds das Land mit Beistandskrediten in Höhe von 50 Milliarden Dollar stützt. Im Gegenzug soll Argentinien in den kommenden Jahren sein Haushaltsdefizit deutlich schneller abbauen. Zu einer ersten Tranche von 15 Milliarden Dollar hatte das südamerikanische Land sofortigen Zugang erhalten. Der verbleibende Betrag sollte über die dreijährige Laufzeit zur Verfügung gestellt werden. Zuvor hatte Argentinien noch angedeutet, dass es den Rest nicht unbedingt nutzen würde.

Der Peso steht wegen der hohen Inflationsrate und der schwachen Wirtschaftsentwicklung enrom unter Druck. Die argentinische Währung hat in diesem Jahr bereits mehr als 45 Prozent an Wert verloren. Die Inflation im Land ist seit Jahresbeginn um 20 Prozent gestiegen. Erst vor wenigen Wochen hatte Macri die Argentinier gewarnt, sie müssten in diesem Jahr sogar mit einer Inflation in Höhe von 30 Prozent fertig werden.

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