Süddeutsche Zeitung

Tarifkonflikt:Verdi ruft Bodenpersonal der Lufthansa zu Warnstreik auf

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Die Gewerkschaft erhöht den Druck auf die Airline - diesmal mit einem dreitägigen Ausstand im Technik-Bereich ab Mittwoch. Laut Verdi seien Passagierflüge dieses Mal nicht betroffen.

Im Tarifkonflikt um das Lufthansa-Bodenpersonal hat die Gewerkschaft Verdi im Technik-Bereich zu einem dreitägigen Warnstreik ab Mittwoch aufgerufen. An dem bundesweiten Ausstand seien unter anderem Beschäftigte und Auszubildende der Lufthansa Technik, Lufthansa Aviation Training und Lufthansa Technical Training beteiligt, so Verdi am Dienstagabend. Beschäftigte der Lufthansa Technik Logistik und Lufthansa Technik Logistik Services würden sich je nach Standort zu unterschiedlichen Zeiten der Arbeitsniederlegung anschließen. Passagierflüge sollen von dem Ausstand laut Verdi diesmal nicht betroffen sein. Daher sei das Ausmaß der Arbeitsniederlegung auch geringer, Flugausfälle seien nicht zu erwarten.

Bislang hat Verdi in dem Konflikt zwei mehr als ganztägige Warnstreiks geführt, bei denen jeweils mehrere hundert Flüge ausgefallen waren. Verdi hatte zuletzt ein neues Angebot der Lufthansa nach zweitägigen Tarifverhandlungen als unzureichend abgelehnt. Dieses hatte die Lufthansa nach der jüngsten Warnstreikwelle des Bodenpersonals unterbreitet. "Wir haben erneut einen großen Schritt auf Verdi zugemacht und ein neues, noch einmal verbessertes Angebot vorgelegt", hatte Personalvorstand Michael Niggemann kürzlich mitgeteilt. Im Detail würde demnach die erste von zwei geplanten Tabellenerhöhungen um vier Prozent von Dezember 2024 auf März dieses Jahres vorgezogen. Zudem soll die Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro schneller ausgezahlt werden.

Verdi teilte nun mit, der Konzern habe sein Angebot im Kern lediglich an zwei Stellen verbessert: Die auch im neuen Angebot noch vorhandenen Nullmonate seien reduziert, und die nachhaltige Gehaltserhöhung sei um 0,5 Prozent verbessert worden. Gleichzeitig habe die Lufthansa die Laufzeit ihres Angebotes nochmals um drei Monate auf insgesamt 28 Monate verlängert. Die von Verdi aufgestellte Kernforderung von 12,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr, werde auch in dem neuen Angebot bei mehr als doppelt so langer Laufzeit im Vergleich zur Forderung nicht erreicht, kritisierte die Gewerkschaft. Die bereits vereinbarte fünfte Verhandlungsrunde findet am 13. und 14. März statt.

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