Süddeutsche Zeitung

Umstrittene Funktion:Facebook stoppt Adressbuch-Zugriff

Die Facebook-Verantwortlichen zeigen sich einsichtig: Entwickler werden keinen Zugriff auf bestimmte sensible Daten erhalten - vorerst zumindest.

Facebook stoppt nach massiver Kritik den umstrittenen Zugang zu Telefonnummern und Adressen von Mitgliedern. Das Online-Netzwerk hatte erst am Wochenende angekündigt, Software-Entwickler und Website-Betreiber könnten mit Zustimmung der Nutzer auch auf deren Telefonnummern und Adressen zugreifen.

Allerdings hatten Facebook-Mitglieder und Datenschützer kritisiert, viele Nutzer könnten unbedacht einer Weitergabe ihrer Daten zustimmen. Nun kündigte Facebook in einem Blogeintrag an, es solle noch klarer angezeigt werden, wenn jemand um Zugriff auf Adresse oder Telefonnummer fragt. Bis dahin werde die Funktion ausgesetzt.

Facebook bekräftigte zugleich, die Weitergabe könne auch bequem für einen Nutzer sein, weil er damit etwa auf Shopping- Websites nicht noch einmal seine kompletten Informationen eintippen müsste. Sicherheitsexperten hatten aber auch vor Programmen gewarnt, die extra darauf ausgerichtet sind, Nutzer-Informationen abzugreifen.

Das Unternehmen war in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik geraten, da es durch Änderungen von Funktionen oft nicht prominent ankündigte, obwohl diese häufig die Privatsphäre der Nutzer betraf. Die Adressweitergabe genügt allerdings formal den Datenschutz-Standards, nach der User einer Weitergabe ihrer Daten explizit zustimmen müssen.

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