Süddeutsche Zeitung

Tarifkonflikt:IG Metall startet erste Warnstreiks

Der Arbeitskampf in der Metall- und Elektroindustrie verschärft sich: Kurz nach Mitternacht traten die ersten Beschäftigen in Warnstreiks. Die IG Metall Bayern rief in mehreren Städten zu Protesten auf, auch bundesweit gab es erste Aktionen. Richtig beginnen soll die Warnstreikwelle in der kommenden Woche.

Im Arbeitskampf in der westdeutschen Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall den Druck auf die Arbeitgeber verstärkt. Mit dem Ende der tariflichen Friedenspflicht in der Nacht zu Sonntag legten ab Mitternacht die Nachtschichten in mehreren Unternehmen die Arbeit nieder.

Die IG Metall Bayern hatte in München, Augsburg, Pfronten und Ingolstadt zu ersten Protestaktionen aufgerufen. Auch bundesweit gab es erste Aktionen. Bayern war neben Niedersachsen ein Schwerpunkt der Warnstreiks. Nach Angaben der Gewerkschaft demonstrierten in der Nacht fast 1200 Metaller in Bayern.

Richtig anlaufen soll die Warnstreikwelle dann ab Mitte der Woche. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall kritisiert, die Warnstreiks seien "unnötig und schädlich". Die IG Metall verlangt für die bundesweit 3,6 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie 6,5 Prozent mehr Lohn, die Übernahme aller Auszubildenden und die Beschränkung der Leiharbeit. Die Arbeitgeber hatten ein Plus von drei Prozent über eine Laufzeit von 14 Monaten angeboten. Die nächste Verhandlungsrunde der Tarifpartner ist für den 10. Mai geplant.

Der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie (vbm), Bertram Brossardt, hatte die Warnstreiks im Vorfeld scharf kritisiert. Das Angebot der Arbeitgeber sei ausgewogen und trage der Lage der Industrie Rechnung. "Es kann nicht sein, dass die IG Metall darauf derart destruktiv reagiert und ihre einzige Antwort darauf Warnstreiks sind."

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dpa/dapd/fran
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