Süddeutsche Zeitung

Streiks des Sicherheitspersonals:Chaos am Hamburger Flughafen

Stundenlanges Warten in Hamburg

Der Streik des Sicherheitspersonals hat am Hamburger Flughafen für Chaos gesorgt. Die Abfertigung brach zusammen, zeitweise warteten mehr als 5000 Menschen vor den Türen. Daraufhin sicherten Polizisten vorübergehend die Zugänge, weil die Terminals überfüllt gewesen seien, sagte eine Flughafensprecherin. Die Reisenden hätten an den Sicherheitskontrollen vier bis fünf Stunden warten müssen, nur wenige der 24 Schleusen waren geöffnet. "Man hat eigentlich heute gar keine Chance, seinen Flieger zu erreichen", sagte die Sprecherin.

Rund ein Viertel aller Verbindungen wurden am Morgen bereits gestrichen, Reisende sollten nach Möglichkeit ihre Flüge umbuchen, hieß es. "Passagiere werden dringend gebeten, nicht zum Flughafen zu kommen", teilte der Flughafen mit. Die Passagiere sollten Kontakt zu ihrer Fluglinie aufnehmen. Nach Angaben des Unternehmens haben die Gesellschaften in Erwartung des für 24 Stunden angesetzten Streiks mehr als 100 An- und Abflüge gestrichen. 40 000 Passagiere sind demnach betroffen.

Streiks auch in Stuttgart und Hannover

Ebenfalls von dem Arbeitsbekampf betroffen waren die Flughäfen in Stuttgart und Hannover - und damit auch Tausende Reisende dort. Als Erste legten am frühen Montagmorgen die Bediensteten am Airport in Stuttgart die Arbeit nieder. "Das bedeutet längere Wartezeiten bei der Abfertigung", sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Bernd Wuttig. Auch an den Flughäfen in Hamburg und Hannover sollen weniger Beschäftigte als sonst Passagiere, Gepäck und Waren kontrollieren.

Verdi will mit dem ganztägigen Ausstand im Tarifkonflikt der Sicherheitsbranche den Druck auf die Arbeitgeber in Baden-Württemberg, Hamburg und Niedersachsen erhöhen. Die Arbeitgeber bezeichneten die Warnstreiks als ungerechtfertigt.

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Süddeutsche.de/dpa/AFP/Reuters/sks/sry
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