Süddeutsche Zeitung

Raumfahrt:Space-X ließ Superrakete "Starship" absichtlich abstürzen

Lesezeit: 1 min

Das System von Elon Musk ist die größte Rakete in der Raumfahrtgeschichte, die die Erde verlassen hat. Doch kurz nach dem Start kam es zur Explosion.

Das Starship, das größte Raketensystem der Raumfahrtgeschichte, ist am Donnerstag von der Erde abgehoben. Wenige Minuten nach dem Start explodierte die Rakete jedoch. Es habe eine "unerwartete Demontage" gegeben, heißt es zunächst in einem Tweet des Raumfahrtunternehmens Space-X von Elon Musk. Später gab Space-X bekannt, die Rakete selbst zerstört zu haben. Das Unternehmen spricht dennoch von einer geglückten Mission.

Space-X erklärte, dass kurz nach dem Start mehrere der 33 Raketentriebwerke ausgefallen waren. Dadurch habe die Rakete an Höhe verloren und zu taumeln begonnen. Die Trennung der beiden Stufen der Rakete habe nicht funktioniert. Deshalb habe Space-X an beiden Stufen das "Flugbeendigungsprogramm" aktiviert.

Eigentlich hätte das Starship bereits am Montag in Boca Chica Village im US-Bundesstaat Texas zu einem ersten kurzen Testflug starten sollen. Der Flug wurde aber kurz vor dem geplanten Start wegen eines Problems mit einem Ventil verschoben.

Nun gab es beim Start erneut Verzögerungen, der Countdown wurde vorübergehend angehalten. Unter großem Jubel der Space-X-Mitarbeiter hob das Raketensystem schließlich ab. Der erste Flug hätte aber eigentlich länger dauern sollen: Nach einer knappen Erdumkreisung sollte das Starship vor den hawaiianischen Inseln wassern. Etwa 90 Minuten lang hätte der Testflug gedauert.

Das Raketensystem soll in Zukunft astronautische Missionen zu Mond und Mars ermöglichen. Das Starship ist so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach der Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können.

Der Unternehmenschef von Space-X, Elon Musk, hat auf Twitter bereits einen neuen Teststart der Rakete "in ein paar Monaten" angekündigt.

Das Raumschiff mit 5000 Tonnen Startgewicht und 7590 Tonnen Schub ist die leistungsstärkste Rakete, die bislang die Erde verlassen hat. Da sie im All aufgetankt werden soll, könnte sie bis zu 150 Tonnen Fracht zum Mond transportieren. Experten zufolge könnte sie deshalb eine neue Ära in der Raumfahrt einleiten.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5810635
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/dpa/zaa/ds/amh
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.