Süddeutsche Zeitung

Softwareindustrie:Microsoft lebt wieder - dank Windows 7

Der Softwaregigant Microsoft hat endlich wieder ein Betriebssystem, das die Nutzer auch haben wollen: Die Geschäfte laufen gut - aber keineswegs glänzend.

Das Betriebssystem "Windows 7" macht allmählich den ungeliebten Vorgänger "Vista" vergessen. Dank kräftiger Nachfrage der Computernutzer nach dieser Software konnte Microsoft den Gewinn im dritten Geschäftsquartal um mehr als ein Drittel auf rund vier Milliarden Dollar steigern.

Der Umsatz kletterte um sechs Prozent auf 14,5 Milliarden Dollar und lag damit wie auch der Überschuss leicht über den Marktprognosen.

Ärger mit Office

Doch - es reichte nicht: Die Aktie gab nachbörslich um mehr als drei Prozent nach. Anleger hatten gehofft, dass Microsoft noch stärker von der Erholung in der Technologiebranche profitiert. Vielleicht seien aber auch die Erwartungen wegen der starken Ergebnisse der Konkurrenz und der Erholung auf dem PC-Markt etwas zu hoch gewesen, sagte Analyst Toan Tran von der Finanzfirma Morningstar.

Intel und Apple hatten vor wenigen Tagen die Expertenprognosen deutlich übertroffen. Viele Börsianer rechneten damit, dass Microsoft es ihnen gleich tun würde.

Doch die Einbußen bei der Büro-Software "Office" grenzten das Umsatzwachstum ein. Microsoft bereitet für Mai eine kostenlose Aktualisierung vor. Kopfschmerzen bereitete den Analysten auch das anhaltend schleppende Firmenkundengeschäft.

Richtig nach oben werde es für Microsoft erst gehen, wenn die Unternehmen wieder investierten und bis zu 30.000 Computer auf einen Schlag ordern, sagte Andrew Miedler, Analyst bei Edward Jones.

Mit Geschäftskunden erzielt Microsoft größere Margen, doch wegen der Wirtschaftskrise schoben viele Unternehmen die Investitionen in neue Technik vor sich her.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.937335
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sueddeutsche.de/Reuters/hgn
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.