Süddeutsche Zeitung

Smartphone View 10 von Honor:Huawei ist sich selbst der schärfste Konkurrent

Lesezeit: 1 min

300 Euro billiger als das Flaggschiff Mate 10 Pro, aber mit ähnlichen Funktionen: Lohnt sich das Smartphone Honor View 10 aus dem Hause Huawei?

Von Helmut Martin-Jung

Schon wahr: Wenn es um besonders hippes Handy-Design geht, wird man später einmal nicht in erster Linie an das Honor View 10 denken. Doch das etwas schmucklose Äußere umschließt erstens ein überaus hochwertiges Innenleben. Und zweitens fühlt sich das recht große Smartphone durch sein leicht raues Alu-Gehäuse auch recht gut an, flutscht weniger leicht aus der Hand als zum Beispiel Samsungs Note 8 oder die neuen iPhones mit ihren empfindlichen Glasrückseiten.

Wie man es von Honor kennt, der Tochtermarke des erfolgreichen Huawei-Konzerns, ist auch dieses neue Familienmitglied sehr eng verwandt mit dem Top-Modell, dem Mate 10 Pro. Anders als dieses hat das Honor zwar einen LCD-Bildschirm (15,2 Zentimeter Diagonale, 1080 mal 2160 Bildpunkte), der weniger knallige Farben zeigt, aber auch scharf und vor allem hell genug ist. Wie der viel teurere Verwandte bringt das View 10 einen Spezialprozessor für künstliche Intelligenz mit, der sich zum Beispiel dann einklinkt, wenn Fotos optimiert werden sollen.

In manchen Belangen ist das Honor View 10 dem Flaggschiff sogar überlegen

Bei den Kameras, eine für Farbe, eine für Schwarz-Weiß, fehlt zwar das Leica-Logo. Große Qualitätsunterschiede zum Mate fielen beim Test allerdings nicht auf.

Ein weiteres Mal scheint also Huawei in seinem Honor-Modell, das einige Monate nach dem Mate auf den Markt kommt, die beim Flaggschiff erreichten technologischen Fortschritte nahezu allesamt zu übernehmen und setzt sich so selbst unter Druck. Denn das Honor-Modell, das es nur im Online-Handel gibt, ist, obwohl es nahezu dasselbe leistet, um etwa 300 Euro billiger (499 statt 799 Euro).

Dazu kommt, dass die Ingenieure dem Honor eine Klinkenbuchse für herkömmliche kabelgebundene Kopfhörer spendiert haben und dazu auch noch einen Slot für Speicherkarten - beides kann das Mate nicht bieten. Alternativ kann man bei Honor auch eine zweite SIM-Karte einlegen. Da werden es viele Kunden verschmerzen können, dass das Honor-Smartphone nicht wasserdicht ist. Interessant zu sehen aber wird sein, ob es sich für Huawei auszahlt, sich eine derart verlockende Konkurrenz selber zu schaffen. Aber bevor es andere tun

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3827517
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 17.01.2018
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.