Süddeutsche Zeitung

Energiekonzern:Shell meldet Rekordgewinn

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Der britische Ölriese erzielt 2022 einen Überschuss von fast 40 Milliarden US-Dollar. Der Konzern profitiert dabei massiv vom Anstieg der Energiepreise nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine.

Der Energiekonzern Shell hat im vergangenen Jahr dank hoher Öl- und Gaspreise einen Rekordgewinn erzielt. Der bereinigte Gewinn stieg auf 39,87 Milliarden US-Dollar (36,22 Milliarden Euro), wie der britische Konzern mitteilte. Damit hat sich der Gewinn innerhalb eines Jahres in etwa verdoppelt.

Mitverantwortlich für den Rekordgewinn ist auch das letzte Jahresviertel, das besser ausfiel als von Analysten erwartet. Somit fällt die Dividende für das vierte Quartal ein wenig höher aus als gedacht: Shell zahlt seinen Anlegern 28,75 Cent pro Aktie. Außerdem hat der Ölmulti erneut ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Das Management will Aktien in Höhe von vier Milliarden US-Dollar zurückkaufen. Auch 2022 hat es bereits reichliche Aktienrückkäufe gegeben.

Shell ist nicht der einzige Energiekonzern, der vom Krisenjahr 2022 mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine und der anschließend massiv gestiegenen Nachfrage nach Energielieferungen profitiert. Am Dienstag vermeldete bereits der US-Konzern Exxon Mobil einen Rekordgewinn. 2022 waren es 59 Milliarden Dollar, im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 157 Prozent.

Aufgrund der weltweiten Situation sprechen Kritiker von Extraprofiten und Zufallsgewinnen. Staaten haben bereits entsprechende Abgaben auf einen Teil der Gewinne eingeführt. Auch in der EU müssen Mitgliedsländer eine entsprechende Abgabe einfordern. Die Konzerne werden zudem kritisiert, weil sie viel Geld an die Aktionäre zurückgeben, statt mehr in neue Energiequellen zu investieren.

Wie andere große Energiekonzerne hat auch Shell zudem einen Teil des Geldsegens genutzt, um seine Bilanz in Ordnung zu bringen. Während die Nettoverschuldung des Unternehmens im vierten Quartal leicht anstieg, sank der Verschuldungsgrad - ein Maß für die Schulden im Verhältnis zum Unternehmenswert - auf 18,9 Prozent, den niedrigsten Stand seit 2015.

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