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Schuldenkrise:Griechische Banken öffnen am Montag wieder

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Griechische Banken nach drei Wochen wieder geöffnet

Die Banken in Griechenland öffnen am Montag nach drei Wochen wieder ihre Schalter. Die Kapitalverkehrskontrollen bleiben nach einem am Samstag veröffentlichten Erlass jedoch in Kraft. So sind Überweisungen von griechischen Banken auf ausländische Konten weiterhin verboten.

Für die griechischen Bürger änderte die Regierung die Bedingungen für die Versorgung mit Bargeld. Seit der Schließung der Banken am 29. Juni durften sie pro Tag 60 Euro an Geldautomaten abheben. Nun können sie sich auch mehr Geld auf einmal auszahlen lassen. Allerdings bleibt die Höchstgrenze bei 420 Euro pro Woche bestehen.

Mit der Einschränkung des Kapitalverkehrs soll ein Ansturm auf die Banken und ein Zusammenbruch des Finanzsystems verhindert werden. Unternehmen und Privatleute hatten aus Sorge um den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone in den vergangenen Monaten Milliarden von ihren Konten abgezogen.

Neu aufgestellte Regierung nimmt ihre Arbeit auf

Die Wiedereröffnung ist möglich, weil die Europäische Zentralbank am Donnerstag nach der Zustimmung des griechischen Parlaments zu Reformen die Obergrenze für die Notfallkredite für griechische Banken für eine Woche um 900 Millionen Euro erhöht hat. Diese lag Insidern zufolge zuletzt bei etwa 89 Milliarden Euro.

Am Samstag haben die neuen Minister und Vize-Minister bei einer Zeremonie in Athen ihren Amtseid abgelegt. Die neu aufgestellte Regierung will nun rasch die Umsetzung der Gläubigerforderungen vorantreiben. Insgesamt wurden zehn Mitglieder der politischen Führung ausgetauscht.

Gehen musste unter anderen Energieminister Panagiotis Lafazanis, der den linken Flügel der Syriza-Partei von Ministerpräsident Alexis Tsipras anführt. Er hatte im Parlament gegen die von den internationalen Geldgebern geforderten Reformen gestimmt. Den Posten übernahm der bisherige Arbeitsminister Panos Skourletis.

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sz.de/Reuters/AFP/sosa
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