Süddeutsche Zeitung

Österreich:René Benko meldet auch privat Insolvenz an

Der Tiroler Unternehmer hat einen entsprechenden Antrag beim Landesgericht Innsbruck eingereicht. Er ist Gründer des in Schieflage geratenen Signa-Imperiums.

Der österreichische Unternehmer René Benko hat privat Insolvenz beantragt. Das hat sein Anwalt der Süddeutschen Zeitung bestätigt. Er ist damit wohl zahlungsunfähig. Den Antrag habe er beim Landesgericht Innsbruck gestellt, berichteten zuvor mehrere Medien. Sein Anwalt betonte, Benko habe den Antrag aus eigener Motivation heraus gestellt. Das Gericht müsse nun einen Insolvenzverwalter bestellen.

Der Tiroler ist der Gründer der Signa-Gruppe, eines Immobilien- und Handelskonzerns, der in finanzielle Schieflage geraten ist. Mehrere Firmen in diesem verschachtelten Firmenkonstrukt haben bereits Insolvenz angemeldet, nun auch der Gründer selbst. Streng juristisch gesehen sei dies kein Antrag auf eine Privatinsolvenz, sondern auf eine Privatinsolvenz als Einzelunternehmer, schreibt der Standard. Aber auch bei dieser hafte er mit seinem ganzen Vermögen, in der praktischen Abwicklung des Insolvenzverfahrens mache das kaum einen Unterschied.

Die Rechtsvertretung der Republik Österreich hatte am Landesgericht zuvor einen Insolvenzantrag gegen den 46-jährigen Benko eingebracht. Dabei ging es unter anderem um einen noch nicht vollständig bezahlten Zuschuss, den Benko für die insolvente Holding der Signa-Gruppe angekündigt hatte.

Er hatte bis vor einigen Monaten als einer der reichsten Österreicher gegolten. Laut dem US-Magazin Forbes hatte Benkos Vermögen 2023 einen Höchststand von sechs Milliarden Dollar (5,5 Milliarden Euro) erreicht. Doch Anfang Dezember strich ihn Forbes angesichts der wachsenden Probleme von Signa aus seiner internationalen Milliardärsliste.

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