Süddeutsche Zeitung

Reden wir über Geld:"Ich wollte meinen Augen nicht trauen"

Artur Gogoryan konnte sein Glück kaum fassen, als er mit seiner kranken Frau und den Kindern nach Deutschland durfte. Auf das, was ihn hier erwartete, war er nicht gefasst.

Von Hans von der Hagen und Lea Hampel

Jede Gabel führt er langsam und sorgfältig zum Mund. Artur Gogoryan war lange nicht mehr in einem Restaurant. Zu teuer. Aber jetzt zum Interview sitzt er hier in einem kleinen Café in Nürnberg. Er kann viel erzählen.

Vor ein paar Jahren kam er mit seiner Familie aus Armenien. Er lebte gut dort - bis seine Frau schwer erkrankte. Die Ärzte hatten nicht die geringste Ahnung, was mit ihr los war. Gogoryan musste trotzdem immer weiter zahlen und irgendwann reichte das Geld nicht mehr.

Lange überlegte Gogoryan, in welchem Land seiner Frau vielleicht geholfen werden könnte. Israel? Vielleicht. Aber am Ende entschied er sich für Deutschland. Und war für ein Glück: Auf der Botschaft bekam er ein Visum für die ganze Familie. "Ich wollte meinen Augen nicht trauen. Das war ein glücklicher Tag", sagt er.

Doch auf vieles, was ihn dann in Deutschland erwartete, war er nicht gefasst. Und als dann auch noch eine Beamtin einen Bescheid zu flüchtig las, schien die Katastrophe perfekt.

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