Süddeutsche Zeitung

Preiskampf:Kaufland streicht Hunderte Unilever-Artikel aus dem Sortiment

Wer in diesen Tagen seinen Wocheneinkauf bei Kaufland erledigen will, der wird einige bekannte Produkte nicht mehr finden. Die Supermarktkette hat 480 Artikel des Unilever-Konzerns aus dem Sortiment genommen. Dazu gehören bekannte Marken wie Axe, Lipton, Langnese oder Knorr. Als Grund für diese drastische Maßnahme gibt Kaufland einen Streit über die Einkaufspreise an, wie das Fachmagazin Lebensmittel Zeitung berichtete .

Unilever habe die Preise "kurzfristig" und "drastisch" erhöht, hieß es in einer Mitteilung. Kaufland werde das nicht akzeptieren und die Produkte deshalb vorerst nicht mehr verkaufen. Auch in Tschechien, der Slowakei, Polen, Rumänien und Bulgarien gebe es einen Bestellstopp für einige Unilever-Produkte. So will das Kaufland Druck auf das Unternehmen ausüben und niedrigere Einkaufpreise durchsetzen. Unilever wollte sich nicht näher zu dem Fall äußern. "Gespräche mit unseren Handelspartnern sind vertraulich", sagte ein Sprecher am Montagabend.

Andere Supermärkte hatten mit diesem Vorgehen Erfolg

Dass so ein Vorgehen erfolgreich sein kann, zeigte zuletzt die Handelskette Edeka: Die Einkaufsgemeinschaft Agecore, der Edeka angehört, forderte niedrigere Preise vom Nestlé-Konzern. Als Druckmittel nahm Edeka Anfang 2017 diverse Artikel aus dem Sortiment, darunter Marken wie Maggi, Nescafé, Wagner-Pizza oder Mineralwasser von Vittel. Am Ende setzte sich die Supermarktkette durch.

Im Jahr zuvor hatte sich Edeka schon mit Mars gestritten und ließ einige Wochen lang das Tierfutter des US-Konzerns aus den Regalen verschwinden. Und 2015 nahmen die Real-Supermärkte zeitweise Pizzen von Dr. Oetker und Joghurt von Müller aus den Regalen.

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