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Osnabrück:KME muss nach Hackerattacke Produktion drosseln

Nach einem Hackerangriff auf seine IT-Systeme hat das Kupfer-Unternehmen KME Teile der Produktion am wichtigen Standort Osnabrück zurückfahren müssen. "Wir sind...

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Osnabrück/Florenz (dpa/lni) - Nach einem Hackerangriff auf seine IT-Systeme hat das Kupfer-Unternehmen KME Teile der Produktion am wichtigen Standort Osnabrück zurückfahren müssen. „Wir sind hier mit am schwersten betroffen“, sagte die Personalleiterin der internationalen Firmengruppe, Friederike Heitz, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. KME verarbeitet Kupfer sowie Legierungen des Metalls und ist auch in Italien, Frankreich, China sowie den USA vertreten.

Die Cyberattacke hatte sich bereits in der Nacht zum 9. August ereignet. Erst waren die Fertigungsabläufe nicht nennenswert betroffen gewesen, hieß es. „Aber es gibt inzwischen Bereiche mit infizierten Anwendungen“, erklärte Heitz. Die Folgen für die Betriebsprozesse seien dabei je nach Land und Niederlassung unterschiedlich. Auch die „Neue Osnabrücker Zeitung“ und der NDR berichteten über die Entwicklung.

Der Eingriff in das Netzwerk habe zwar keine Auswirkungen auf elektronische Planungssysteme gehabt, teilte KME mit. Allerdings ließen sich Daten von wichtigen Servern aktuell nicht abrufen.

Seine Kunden und Lieferanten bat das Unternehmen mit insgesamt mehr als 4500 Beschäftigten um Geduld. Man werde „alles erdenklich Mögliche unternehmen, um die Folgen des Cyberangriffs zu beseitigen“. Fachleute seien für den Wiederanlauf der betroffenen Bereiche hinzugezogen worden.

Der Großteil der Ermittlungen werde von Florenz in Italien aus gesteuert, so Heitz. Zum Verdacht, bei den Tätern könne es sich um Hacker aus Russland handeln, äußerte sich KME nicht.

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