Süddeutsche Zeitung

Opel: GM-Plan:Radikaler Jobkahlschlag

Nach der Absage des Opel-Verkaufs spitzt sich die Lage zu. GM kündigte an, 10.000 Stellen bei Opel zu streichen. Der US-Konzern setzt der Belegschaft die Pistole auf die Brust.

Nach der überraschenden Absage des Opel-Verkaufs spitzt sich die Lage bei dem angeschlagenen Autohersteller zu. Der neue und alte Mutterkonzern General Motors (GM) kündigte an, rund 10.000 Stellen bei Opel in Europa streichen zu wollen. Der Kampf um Staatsgelder und Arbeitsplätze droht hitzig zu werden.

Denn der US-Konzern setzt der Belegschaft die Pistole auf die Brust: "Wenn wir uns nicht auf die nötige Restrukturierung einigen können, hätte dies die Opel-Insolvenz zur Folge", drohte GM. Das sei unnötig und von keinem der Beteiligten erwünscht.

In den Werken wächst die Angst vor Massenentlassungen. Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz sieht die Opel-Standorte in Bochum, Kaiserslautern und Antwerpen "akut gefährdet". An diesem Donnerstag sind Warnstreiks an allen deutschen Opel-Standorten geplant.

GM-Vize-Präsident John Smith sagte am Mittwoch in einer Telefonkonferenz, der Plan von GM unterscheide sich kaum von den Vorhaben der Opel-Bieter, des österreichisch-kanadischen Zulieferers Magna und des Finanzinvestors RHJI. Ziel aller Konzepte sei es, die Strukturkosten um 30 Prozent zu senken. "Wir gehen alle davon aus, dass das den Abbau von rund 10.000 Stellen bedeutet", sagte Smith.

GM will den Plan, der auf einem früheren Konzept beruht, möglichst bald ausarbeiten und den europäischen Regierungen vorlegen. Der Autohersteller ist zuversichtlich, Staatshilfen zu bekommen: "Ich bin hoffnungsfroh, dass die Bundesregierung unseren Plan, wenn sie ihn gesehen hat, gut finden und uns genauso unterstützen wird wie die Regierungen aus Spanien, Polen und Großbritannien", sagte Smith.

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