Süddeutsche Zeitung

Neues Führungsduo:Gerüchte um "Loser" in der Deutschen Bank

Die Deutsche Bank hat eigentlich schon genug Probleme: Sie ist in den Skandal um den Zinssatz Libor verstrickt und hat gerade erst ein Sparprogramm mit Tausenden Entlassungen aufgesetzt. Nun soll auch noch Ex-Chef Josef Ackermann seine Nachfolger verunglimpft haben. Doch er dementiert.

Das neue Führungsduo der Deutschen Bank, Anshu Jain und Jürgen Fitschen, kämpft offenbar nicht nur mit dem Druck der Euro-Krise, einem einbrechenden Investmentgeschäft und dem Skandal um den Libor-Zinssatz. Jain und Fitschen haben anscheinend auch mit Josef Ackermann zu kämpfen. Der frühere Deutsche-Bank-Chef soll, so berichtet die Financial Times Deutschland, die aktuelle Führung als "Loser" bezeichnet haben - als Verlierer.

Ackermann dementiert: "Ich weise diese böswillige Behauptung zurück und behalte mir rechtliche Schritte vor", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Die FTD gab an, die Deutsche Bank habe sich noch nicht dazu geäußert.

Der FTD zufolge habe sich Ackermann von Anfang an gegen die Doppelspitze gestellt und den Aufsichtsrat vor den Risiken aus dem Investmentbanking gewarnt. Jain verantwortet den Bereich. Unter anderem durch die Affäre um den Interbankenzins Libor sehe sich der Ex-Chef der Zeitung zufolge nun in seiner Kritik bestätigt.

Jain und Fitschen hatten erst am Dienstag einen "Kulturwandel" angekündigt. Damit begründen sie auch ein milliardenschweres Sparprogramm: Fast 2000 Mitarbeiter, vor allem aus dem Investmentbanking, verlieren ihre Arbeit. Es gehe nicht nur um Einsparungen, hieß es in einer Mitteilung. Man wolle Vergütungsgrundsätze neu überdenken.

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