Süddeutsche Zeitung

Legendärer Hardware-Hersteller:Nokia präsentiert Android-Tablet

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Nokia stellt neues Android-Tablet vor

Der angeschlagene finnische Hardware-Konzern Nokia ist zurück: Bei einer Konferenz in Helsinki präsentierte das Unternehmen einen neuen Tablet-Computer. N1 heißt das Gerät, das ähnlich wie das iPad mit einem Aluminium-Rücken verkleidet ist. Auf dem Gerät ist das Android-Betriebssystem Lollipop installiert. Die Bildschirmdiagonale beträgt 7,9 Zoll, das entspricht etwas mehr als 20 Zentimetern. Der drahtlose Datenempfang ist ausschließlich über Wlan möglich. Das Tablet soll zunächst in China verkauft werden. Es soll 249 Dollar kosten und zu Beginn des kommenden Jahres erhältlich sein.

Nokias erstes Gerät nach dem Teilverkauf an Microsoft

Nokia hatte im vergangenen Jahr angekündigt, seine Gerätesparte für mehr als fünf Milliarden Euro an Microsoft zu verkaufen. Damals war nicht klar, ob das Unternehmen auch nach dem Verkauf weiter Hardware herstellen würde. Das N1 ist nun das erste von Nokia präsentierte Gerät nach dem Verkauf im April. "Sie haben gesagt, Nokia sei tot", sagte Nokias Produktchef Sebastian Nystöm. Er ergänzte: "Ich sage, sie hätten nicht falscher liegen können."

Nokia baut das Tablet nicht selbst

Anders als früher stellt Nokia sich diesmal allerdings hauptsächlich den Markennamen sowie sein technisches Know-how in einem Lizenzdeal zur Verfügung. Für Entwicklung, Vermarktung und Service sei der chinesische Produktionspartner zuständig, erklärte Nokia. Nach Informationen des Blogs Gigaom ist das der Auftragsfertiger Foxconn, der vor allem als Hersteller von Apple-Geräten bekannt ist.

Nokia entschied sich für Windows - und gegen Android

Nokia war lange der unangefochtene Marktführer im Handy-Geschäft. Anfang 2011 entschied sich der Konzern bei der Auswahl des neuen Betriebssystems für Microsofts Windows Phone statt Android. Die Marktanteile der Smartphones und Tablets blieben danach trotz großer Marketing-Anstrengungen gering. Im September 2013 kündigte Microsoft die Übernahme von Nokias Gerätesparte für rund 3,8 Milliarden Euro an und zahlt weitere 1,5 Milliarden Euro in einem Patent-Deal. Nokia stellt seitdem vor allem Infrastruktur-Hardware für Telekomfirmen her und ist Anbieter der digitalen Karten-Lösung "Here". Microsoft hatte erst vor kurzem angekündigt, den Markennamen "Nokia" nicht weiter verwenden zu wollen.

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