Süddeutsche Zeitung

Lebenshaltungskosten:Für kein' Appel und 'n Ei

Lesezeit: 1 min

Es wird gejammert und jetzt auch noch zu Recht: Die Inflation ist so hoch wie seit 2008 nicht mehr. Extreme Preistreiber sind die Energiekosten.

Die Konjunktur kommt nur langsam in Gang, doch die Preise steigen schon wieder recht kräftig an: Die Lebenshaltungskosten in Deutschland sind im Mai so stark gestiegen wie seit Ende 2008 nicht mehr. Innerhalb eines Jahres legten die Verbraucherpreise um 1,2 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt bestätigte. Höher war die Teuerungsrate zuletzt im November 2008.

Grund für die stärkere Inflation waren allerdings vor allem die Preiserhöhungen bei Energie. Allein Kraftstoffe wie Benzin und Diesel verteuerten sich um 14 Prozent, Heizöl kostete über ein Drittel mehr als vor einem Jahr. "Bereits seit März 2010 müssen die Verbraucher wieder steigende Energiepreise hinnehmen", schrieben die Statistiker. Auch Strom verteuerte sich.

Entlastet wurden die Verbraucher dagegen bei Erdgas, das mit einer Verzögerung von mehreren Monaten der Preisentwicklung bei Öl folgt und deswegen 9,3 Prozent günstiger zu haben war als im Mai 2009. Die Energiepreise herausgerechnet, lag die Inflation bei 0,8 Prozent.

Noch immer stabil

Auch bei Lebensmitteln mussten die Verbraucher tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahr. Teurer wurden dabei Obst und Gemüse, Butter sowie Fisch und Fleisch. Süßwaren und Brot verbilligten sich dagegen binnen Jahresfrist. Im April lag die Teuerung in Deutschland noch bei einem Prozent. Von April auf Mai zogen die Preise um 0,1 Prozent an.

Stärker zur Kasse gebeten wurden Urlauber für Pauschalreisen und Hotelübernachtungen. Allein bei den Beherbergungsdienstleistungen lag der Anstieg bei vier Prozent. Weniger zahlen mussten dagegen die Konsumenten für Bekleidung und Lebensmittel.

Trotz der zunehmend stärker steigenden Preise liegt die Inflationsrate noch deutlich unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank: Sie sieht stabile Preise bis zu Werten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet. Die meisten Experten sagen für 2010 eine durchschnittliche Teuerungsrate von rund einem Prozent voraus. 2009 lag sie bei 0,4 Prozent.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.956746
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sueddeutsche.de/Reuters/stl
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.