Süddeutsche Zeitung

Knorr-Bremse:Mehr Teamgeist

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Der neue Chef des Münchner Fahrzeugzulieferers kommt vom Gasehersteller Linde: Bernd Eulitz soll im November die Nachfolge von Klaus Deller antreten, der im Streit gegangen war. Der Aufsichtsrat wünscht sich deshalb auch Teamgeist von Eulitz.

Von Dieter Sürig, Paris

Es gab Zeiten, da dauerte es eineinhalb Jahre, in denen der Fahrzeugzulieferer Knorr-Bremse ohne Vorstandschef auskommen musste. Mittlerweile ist das Münchner Traditionsunternehmen an der Börse notiert und hat den früheren Daimler-Vorstand Klaus Mangold als Oberaufseher. Der verkündete nun nach nur viereinhalb Monaten Vakanz des Chefpostens, wer die Nachfolge von Klaus Deller antreten wird, der Ende April im Streit mit seinen Vorstandskollegen gegangen war: Neuer Konzernchef soll Bernd Eulitz werden, der zuletzt als Vorstand des Gaseherstellers Linde das Amerikageschäft verantwortet hat. Der 53-Jährige wird seinen neuen Posten zum 1. November antreten.

Nach Angaben Mangolds gab es mehr als zehn Kandidaten. Interne Bewerbungen habe er ausgeschlossen, um den Fokus nicht auf bestimmte Geschäftsbereiche zu legen, sondern auf Kompetenz bei übergreifenden Managementstrategien und Internationalität. Die Stellenbeschreibung vermittelt auch einen Eindruck davon, warum Deller gehen musste: "Wir wollten jemanden gewinnen, der den Vorstand in einer Balance aus Teamspirit und Leadership führen kann", sagt Mangold. Seine Stärke solle in der strategischen Entwicklung liegen und darin, Konflikte zu vermeiden. Er habe jemanden gesucht, "der andere zu Höchstleistungen führen kann".

Nach sechs langen Gesprächen mit Eulitz hat Mangold seinen Wunschkandidaten gefunden. Bei Linde habe Eulitz Weitsicht, Führungsstärke und Teamgeist gezeigt. "Er hat immer unter Beweis gestellt, dass er mit hoher Durchsetzungsstärke an seinen Zielen festhält", sagt Mangold. "Bei ihm muss geliefert werden, was versprochen worden ist." Der Aufsichtsrat habe sich einstimmig für ihn ausgesprochen. Haupteigner Heinz-Hermann Thiele hat Mangold zufolge keinen eigenen Vorschlag gehabt und sei erst in der letzten Kandidatenrunde mit einbezogen worden.

Die Aktie verharrte bei 90 Euro.

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SZ vom 19.09.2019
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