Süddeutsche Zeitung

John Cryan in der Kritik:Deutsche Bank sucht neuen Chef

Von Bastian Brinkmann und Andrea Rexer

Die Deutsche Bank sucht einen neuen Vorstandsvorsitzenden, berichtet die britische Times. Die Deutsche Bank kommentiert den Artikel nicht. Der Goldman-Sachs-Banker Richard Gnodde hat demnach schon abgesagt.

Der Deutschen Bank geht es nicht gut. Bankchef John Cryan präsentierte just schlechte Quartalszahlen, zum fünften Mal in Folge. IT-Vorstand Kim Hammonds nannte das Institut bei einer internen Veranstaltung vor kurzem das "unfähigste Unternehmen", das sie je gesehen habe, "the most dysfunctional company".

Auch Aufsichtsratschef Paul Achleitner ist unter Druck, viele Anteilseigner sind unzufrieden. Der Aktienkurs des Instituts hat sich seit Cryans Dienstbeginn im Juli 2015 halbiert. An der Börse ist die Bank nur noch 23 Milliarden Euro wert und damit klein im Vergleich beispielsweise mit dem US-Institut JP Morgan Chase, das auf eine Marktkapitalisierung von rund 307 Milliarden Euro kommt.

Der Chefposten der Deutschen Bank dürfte in der Finanzindustrie als wenig attraktiv gelten. Das Ansehen des Instituts ist in der Gesellschaft und in der Branche nicht das beste. Ein hohes Gehalt bringt der Job auch nicht, zumindest nicht im Vergleich mit gleichwertigen Posten. Konzernchef John Cryan erhielt 2017 ein Grundgehalt von 3,4 Millionen Euro. Wegen der vielen Probleme hat der Vorstand auf seinen Bonus verzichtet.

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