Süddeutsche Zeitung

Inflation:Verbraucherpreise im Euro-Raum steigen kaum noch

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Sinkende Energiepreise drücken auf Inflationsrate

Die Inflation in der Euro-Zone sinkt weiter. Im November lag die Teuerungsrate nur noch bei 0,3 Prozent, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Schätzung mit ( PDF). Im Oktober waren es noch 0,4 Prozent. Gedämpft wurde die Inflation vor allem von fallenden Energiepreisen.

In Deutschland sank die Teuerungsrate auf den niedrigsten Stand seit Februar 2010: Die Verbraucherpreise stiegen im November durchschnittlich nur noch um 0,6 Prozent zum Vorjahr. Im Oktober waren es noch 0,8 Prozent.

EZB will gegensteuern

Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, steht damit weiter unter Druck. Erst vergangene Woche hatte er angekündigt, die Inflation mit allen Mitteln nach oben treiben zu wollen, um sich der Zielmarke von zwei Prozent wieder anzunähern.

Die EZB hatte zuletzt mit dem massenhaften Aufkauf von Pfandbriefen und Kreditverbriefungen begonnen und pumpt in den kommenden zwei Jahren viele Milliarden in das Finanzsystem, um so die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Der Leitzins liegt bereits auf einem Rekordtief von 0,05 Prozent. Die EZB hofft, dass aufgrund der niedrigen Zinsen so mehr Kredite vergeben und damit wiederum Investitionen getätigt werden, die dem Wachstum zugute kommen.

Warum fallende Preise gefährlich sind

Eine niedrige Inflation ist gefährlich, weil Verbraucher in Erwartung noch billigerer Preise weniger kaufen und Unternehmen aus dem gleichen Grund Investitionen in die Zukunft verschieben - gerade das ist schlecht für das Wachstum einer Volkswirtschaft.

Experten rechnen sogar damit, dass die Inflation bis zum Jahr 2019 niedrig bleibt und die Phase niedriger Preise und eines schwachen Wachstums deshalb anhalten wird. Zu diesem Ergebnis kam eine von der EZB veröffentlichten Umfrage unter professionellen Beobachtern ihrer Geldpolitik.

Immer noch Millionen Menschen ohne Arbeit

Die Arbeitslosigkeit in den Euro-Ländern ist unverändert hoch, im Oktober hatten Eurostat zufolge 11,5 Prozent ( PDF) der Männer und Frauen in den 18 Staaten der Währungsunion keinen Job. Damit hat sich die Quote seit Juni nicht mehr verändert, insgesamt sind in der Euro-Zone 18,4 Millionen Menschen ohne Arbeit. In der gesamten EU sind es es noch einmal sechs Millionen mehr: 24,4 Millionen.

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