Süddeutsche Zeitung

Internationale Automobil Ausstellung (IAA):Berlin, Hamburg und München in der engeren Wahl

Lesezeit: 1 min

Von Markus Balser und Max Hägler, Berlin

Nach heftigem Streit um die Internationale Autoausstellung im vergangenen Jahr verliert Frankfurt seine bedeutendste Messe. Der Autolobbyverband VDA, Ausrichter des Großevents, legte sich am Mittwoch auf drei mögliche Kandidaten für die nächsten Ausstellungen von 2021 an fest. Der Verband will demnach zwischen München, Berlin und Hamburg entscheiden.

Der Vorstand habe die verschiedenen Konzepte und Ideen erörtert und entschieden, dass mit diesen drei Städten weitere Gespräche geführt und konkrete Vertragsverhandlungen aufgenommen würden, hieß es in einer Erklärung. Eine Entscheidung über die Stadt, in der die IAA künftig stattfinden werde, solle in den nächsten Wochen fallen. Beworben hatten sich neben den verbleibenden Kandidaten und Frankfurt auch Hannover, Stuttgart und Köln. Die sieben Bewerber hatten vergangene Woche ihre Konzepte präsentiert.

Der Vertrag von VDA und Frankfurter Messe lief 2019 aus. Der Verband hatte wegen sinkender Aussteller- und Besucherzahlen schon vor der IAA im vergangenen Jahr angekündigt, das Messekonzept grundlegend zu überarbeiten und dann auch zu entscheiden, wo die Veranstaltung künftig stattfinden soll.

Rund 500 000 statt zuvor 800 000 Zuschauer kamen zur vergangenen IAA im Herbst. Zusätzlich konnte die Messe die große gesellschaftliche Debatte um nachhaltige Mobilität nicht abbilden: Stattdessen gab es Blockaden und Demonstrationen von Klimaaktivisten.

In Zukunft soll bei der Schau nicht mehr die Ausstellung von neuen Auto-Modellen in Messehallen im Mittelpunkt stehen. Den Plänen zufolge sollen Veranstaltungen zu Mobilität auch in der Innenstadt angeboten werden, um mehr Publikum zu erreichen.

Für Frankfurt ist die Entscheidung eine herbe Niederlage. Fast 70 Jahre war die Stadt am Main Ausrichter der IAA. Wer den Zuschlag bekomme, sei nun völlig offen, hieß es aus Kreisen des Verbands. Als leichte Favoriten gelten Hamburg und Berlin. Der Weg zur "Shortlist" war durchaus politisch. Dass München ein Kandidat ist, überraschte einige, offenbar habe BMW antichambriert, heißt es: Mit den Standorten Olympiapark und Messe würde sich eine IAA nicht in der Stadtmitte abspielen - aber das wünscht sich der VDA eigentlich.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4777543
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 30.01.2020
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.