Süddeutsche Zeitung

Gewerkschaft Verdi:Warnstreiks an Flughäfen treffen vor allem Frankfurt und München

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Mit dem Beginn der Frühschicht haben am Mittwoch an sechs deutschen Flughäfen die angekündigten Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi begonnen. Zehntausende Fluggäste müssen sich auf Verzögerungen und Ausfälle einstellen. In Frankfurt am Main ruht beim Bodenpersonal seit dem frühen Morgen die Arbeit, wie ein Verdi-Sprecher sagte. Ab 8:00 Uhr werde auch die Flughafen-Feuerwehr streiken. Ohne Feuerwehr ist ein Flugbetrieb aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich. Allein die Lufthansa habe für den Tag fast 900 der geplant 1500 Flüge abgesagt. Etwa 87 000 Reisende sollen betroffen sein.

Auch in München seien vor allem Mitarbeiter der Bodenabfertigung und der Sicherheitsgesellschaft dem Streikaufruf gefolgt, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. Wie viele Beschäftigte insgesamt streiken würden, sei noch nicht absehbar. Vergangene Woche hätten sich mehr als 150 Sicherheitsmitarbeiter des Flughafens in eine Streikliste eingetragen, sagte der Sprecher.

Am Flughafen Köln/Bonn hat die Feuerwehr bereits die Arbeit niedergelegt, wie eine Sprecherin der Gewerkschaft mitteilte. Dort sind keine Starts und Landungen mehr möglich. An den Flughäfen in Dortmund, Düsseldorf und Hannover wird ebenfalls gestreikt.

Auch in Berlin kam es zu Flugausfällen. Zwar wird in Tegel und Schönefeld nicht gestreikt, doch werden nach Angaben der Flughafeninformation etwa 100 Flüge vorsorglich gestrichen. An den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden fallen rund 40 Flüge aus. Insgesamt mussten die Fluggesellschaften Lufthansa und Air Berlin wegen des Warnstreiks Hunderte Flüge streichen und die Passagiere auf andere Flüge oder die Bahn umbuchen.

Bsirske hofft auf schnellere Einigung im Tarifstreit

Verdi hat im Rahmen der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst zu den Streiks an Flughäfen aufgerufen. Gewerkschaftschef Frank Bsirske verteidigte die Warnstreiks gegen Kritik. Sinn solcher Arbeitsniederlegungen sei es, Tarifverhandlungen zu beschleunigen, sagte er im Interview mit der SZ. "Ich hoffe, dass dieses Signal verstanden wird und wir bei der dritten Runde am Donnerstag und Freitag zu einer Einigung kommen."

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