Süddeutsche Zeitung

Geschäftszahlen veröffentlicht:Lidl bricht das Schweigen

Ein Tabu weniger: Erstmals in der Unternehmensgeschichte veröffentlicht Lidl Geschäftszahlen - und die zeigen deutlich die Schwachstelle der Billigkette.

Für Offenheit ist Lidl bislang nicht gerade bekannt. Um Geschäftszahlen machte Deutschlands zweitgrößte Discounter-Kette immer ein großes Geheimnis - und auch sonst drang recht wenig aus der Zentrale in Neckarsulm an die Öffentlichkeit. Doch jetzt sorgt das Unternehmen für ein Novum: Erstmals in der Konzerngeschichte veröffentlicht Lidl Geschäftszahlen.

Demnach konnte der Discounter im Geschäftsjahr 2008/2009 den Umsatz um rund ein Zehntel (10,7 Prozent) auf 30,85 Milliarden Euro steigern, wie aus dem Anfang März im Bundesanzeiger veröffentlichten Konzernabschluss hervorgeht. Damit ist Lidl zwar noch immer kleiner als die beiden Regional-Gruppen des Rivalen Aldi zusammen. Jedoch überflügelte Lidl demnach die beiden Teile von Aldi jeweils für sich alleine betrachtet.

Einbußen beim Gewinn

Der Jahresumsatz von Aldi Süd wird auf 28 Milliarden Euro geschätzt, der von Aldi Nord auf 25 Milliarden Euro, berichtet das Magazin Focus Money.

Deutliche Einbußen musste Lidl den Geschäftszahlen zufolge hingegen bei seinem Gewinn hinnehmen. Der Ertrag schrumpfte im Geschäftsjahr 2008/2009 um rund 29 Prozent auf 410 Millionen Euro, wie aus dem Bundesanzeiger hervorgeht. Grund dafür könnte der Wachstumskurs des Discounters sein. Den Angaben zufolge erhöhte sich insbesondere der Aufwand für Personal, Material und sonstige Aufwendungen. Mit der erstmaligen Veröffentlichung seiner Geschäftszahlen komme Lidl gesetzlichen Vorgaben nach, sagte eine Unternehmenssprecherin.

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sueddeutsche.de/AFP/tob
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