Süddeutsche Zeitung

General Motors:GM zahlt Millionen wegen defekter Zündschlösser

GM einigt sich mit US-Justiz

Die Opel-Mutter General Motors hat sich mit den US-Justizbehörden im Fall defekter Zündschlösser mit wohl tödlichen Folgen geeinigt. Das teilte ein New Yorker Gericht mit. Der Konzern hat sich demnach zu einer Zahlung von 900 Millionen Dollar bereit erklärt, um eine Untersuchung durch die US-Regierung zu beenden.

Demnach räumt der Autohersteller ein, Probleme mit defekten Zündschlossern nicht mitgeteilt und Kunden über die Sicherheit betroffener Fahrzeuge in die Irre geführt zu haben. Mit dem Vergleich würden die Strafermittlungen eingestellt, heißt es in den Gerichtsdokumenten. GM hat sich bislang nicht dazu geäußert.

Zudem sei die Einrichtung eines Entschädigungsfonds für Opfer und Hinterbliebene im Gespräch, berichtet das Wall Street Journal.

Der Zündschlossskandal

124 Todesfälle werden mit dem Zündschlossskandal in Verbindung gebracht. GM hatte erst im Februar 2014 damit begonnen, etwa 2,6 Millionen Fahrzeuge wegen der defekten Zündschlösser zurückzurufen, obwohl das Problem seit Jahren intern bekannt war. Bei den Wagen bestand die Gefahr, dass der Zündschlüssel unbeabsichtigt in die Aus-Position springt. Dadurch könnte während der Fahrt der Motor ausgehen und elektronische Systeme wie Servolenkung, Bremskraftverstärker und Airbags abschalten.

Klagen von Betroffenen und Hinterbliebenen von Opfern muss GM wohl nicht fürchten. Im Frühjahr 2015 hatte ein Insolvenzrichter entschieden, dass die mehr als 100 Klagen gegen GM nicht zulässig sind. Grund: Die Klagen beziehen sich auf die Zeit vor dem Bankrott im Jahr 2009. Dafür sei das heutige General Motors nicht verantwortlich. Schätzungen zufolge hätten Entschädigungszahlungen in Höhe von bis zu zehn Milliarden Dollar gedroht.

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SZ/Reuters/dpa
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