Süddeutsche Zeitung

Gebeutelter Versicherer AIG:Nachrücker auf dem Schleudersitz

Eine der umstrittensten Firmen der Welt hat einen neuen Chef: Robert Benmosche tritt beim Versicherungsriesen AIG die Nachfolge von Sanierer Edward Liddy an.

Einer der heißesten Jobs in der Finanzbranche ist vergeben: Robert Benmosche wird neuer Chef des schwer angeschlagenen US-Versicherungsgiganten AIG. Das Unternehmen teilte am Montag mit, der 65-Jährige übernehme am 10. August die Nachfolge von Edward Liddy, der im Mai seinen Rücktritt angeboten hatte.

AIG war im Zuge der Finanzkrise schwer ins Schlingern geraten, die US-Regierung hat den einstmals weltgrößten Versicherungskonzern mit 182,5 Milliarden Dollar (132,5 Milliarden Euro) Hilfen vor dem Zusammenbruch bewahrt - und im Gegenzug rund 80 Prozent der Anteile übernommen.

Boni für Pleite-Manager

Für einen Sturm der Entrüstung sorgte im März die Zahlung von Boni in Höhe von 165 Millionen Dollar ausgerechnet an Manager der Sparte Finanzprodukte, deren riskante Geschäfte für die Schieflage des Konzerns wesentlich verantwortlich waren.

Benmosche kommt vom Lebensversicherer MetLife. Sein Vorgänger Liddy hatte die Führung von AIG erst im September 2008 auf Wunsch der US-Regierung übernommen. Er arbeitete für ein symbolisches Jahresgehalt von einem Dollar.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.155326
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sueddeutsche.de/AP/pak
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.