Süddeutsche Zeitung

Führungswechsel:General-Motors-Chef Henderson zurückgetreten

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"Fritz the Blitz" geht: General-Motors-Chef Fritz Henderson tritt nach nur acht Monaten überraschend zurück. Sein Nachfolger wird Verwaltungsratschef Ed Whitacre.

General-Motors-Chef Fritz Henderson ist nach acht Monaten zurückgetreten. Sein Nachfolger soll vorläufig GM-Verwaltungsratschef Ed Whitacre werden, wie der US-Autobauer am Dienstag auf einer Pressekonferenz mitteilte. Henderson war erst Ende März an die Spitze von General Motors gerückt, nachdem der damalige Konzernchef Rick Wagoner gehen musste.

"Es müssen Veränderungen her", sagte Whitacre am Dienstagabend in Detroit. Zu den genauen Gründen des überraschenden Abgangs wollte er sich nicht äußern.

Henderson. der 51-jährige mit den Spitznamen "Fritz the Blitz" und "Fix-it-Fritz" (Bring es in Ordnung-Fritz) sollte GM wieder auf Kurs bringen, konnte den Autobauer aber nicht vor der Insolvenz retten: In seine Amtszeit fiel im Juni mit dem Konkurs des 101 Jahre alten Traditionskonzerns der größte Bankrott in der Geschichte der US-Industrie.

Whitacre sagte über seinen Vorgänger, Henderson habe eine "bemerkenswerte" Leistung vollbracht, indem er das Unternehmen durch eine "außerordentlich schwierige Zeit" geführt habe. Allerdings seien sich am Dienstag "alle einig gewesen, dass einige Änderungen erforderlich sind". Bis auf weiteres werde er die Unternehmensleitung übernehmen, fügte Whitacre hinzu. Es werde jedoch nach einem neuen Chef gesucht.

Vor seiner Berufung auf den Chefposten war Henderson als Chief Operating Officer im GM-Vorstand für das Tagesgeschäft verantwortlich. Bis 2005 war er Chef von GM Europe mit den Marken Opel, Vauxhall und Saab. In seine Zeit fällt der Umbau des Europageschäfts verbunden mit Kostensenkungen und dem Abbau von allein 9.500 Stellen bei Opel.

Henderson, dem der Ruf eines erfahrenen Krisenmanagers vorauseilt, stieg 1984 bei Opel ein und verbrachte verschiedene Stationen im Ausland. Anfang 2006 holte ihn Wagoner als Finanzvorstand an den GM-Firmensitz in Detroit zurück.

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dpa/AP/AFP/jab
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