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Facebook Messenger:Facebook will Nachrichten verschwinden lassen

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Facebook will seinen Messenger ein bisschen mehr wie Snapchat machen - und so mehr junge Nutzer in die App locken.

Bei Teenagern gilt Snapchat als eine der beliebtesten Kurznachrichten-Apps. Für Facebook offenbar ein Grund, sich daran ein Beispiel zu nehmen. Deshalb experimentiert das soziale Netzwerk einem Bericht der Tech-Website Venturebeat zufolge mit einer ähnlichen Funktion, die Chat-Nachrichten in der Messenger-App nach kurzer Zeit wieder verschwinden lässt. Vor wenigen Monaten hatte Facebook eine solche Funktion bereits in Frankreich getestet.

Auf dem Twitter-Account @iOSAppChanges wurden gestern Screenshots veröffentlicht, auf denen man sehen kann, wie ein Feature namens "disappearing messages" in der Messenger-App für iOS auftaucht. In der gezeigten Version der App ist es möglich, für einzelne Chats einzustellen, wann gesendete Nachrichten nicht mehr zu sehen sind. Die Auswahlmöglichkeiten dafür reichen von einer Minute bis einen Tag nach Versenden.

Damit könnte Facebook Nutzer erreichen wollen, die mehr Wert auf ihre Privatsphäre legen. Nutzer von Konkurrenz-Apps wie Snapchat oder Telegram geben oft diese Funktion als Grund an, warum sie lieber in diesen Apps kommunizieren, als über die Programme des sozialen Netzwerks. Dass die Messenger-App von Facebook eine vergleichbare Funktion nachrüstet, ist laut Venturebeat plausibel. Demnach sollen sich im Programmcode der App Hinweise darauf finden lassen.

Der Kurznachrichtendienst Whatsapp, der ebenfalls zu Facebook gehört, hat vor wenigen Wochen auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Chats umgestellt - angesichts des Drucks verbreiteter Konkurrenz wie Telegram ein überfälliger Schritt. Mit den "disappearing messages" geht es aber womöglich weniger um Datenschutz als um das Privatheitsgefühl der Nutzer: Wenn das Handy so mal in die falschen Hände fällt, können nicht alte Chats nachgelesen werden. Ob die verschwundenen Nachrichten aber nicht dennoch auf den Servern von Facebook gespeichert würden, ist bislang nicht bekannt.

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