Süddeutsche Zeitung

Elektromobilität:Audi bestätigt Verbrenner-Ende

Lesezeit: 1 min

Der Hersteller aus Ingolstadt will von 2033 an nur noch reine Elektroautos bauen. Das letzte neue Verbrennermodell soll schon wesentlich früher kommen.

Von Max Hägler, München

Der Autobauer Audi will seine Produktion absehbar komplett auf Elektroantriebe umstellen. Bereits in vier Jahren werde das letzte neue Verbrennermodell anlaufen, sagte Vorstandschef Markus Duesmann in einer Rede auf einer Konferenz der Stiftung Klimaneutralität und bestätigte damit eine entsprechende Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung der vergangenen Woche. Von 2026 an werde man nur noch neue Modelle auf den Markt bringen, die rein elektrisch angetrieben sind, sagte Duesmann. Bis 2033 werde Audi die Produktion von Verbrennern nach und nach auslaufen lassen. "Mit dieser Roadmap schaffen wir die notwendige Klarheit für einen entschlossenen und kraftvollen Umstieg in das Elektrozeitalter", sagte Duesmann.

Audi hatte bis vor kurzem keinerlei Batteriefahrzeug im Angebot und ist eng verbunden mit dem Dieselskandal. Mit diesem radikalen Strategieschwenk ist Audi das erste Autounternehmen in Deutschland, das einen konkreten Zeitplan für die Elektromobilität vorlegt. Wie wichtig ein nachhaltiges Geschäftsmodell sei, so Duesmann, zeige etwa das Urteil des niederländischen Bezirksgerichts in Den Haag, das Shell dazu verpflichtet, den Ausstoß von Kohlendioxid bis 2030 stärker als geplant zu senken. "Ein anderes Beispiel ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das die deutsche Bundesregierung Ende April zu effektiverem Klimaschutz aufgefordert hat." Die Gerichtsentscheide zeigten, "dass wir einen soliden und schnellen Weg zur Klimaneutralität brauchen. Sonst werden wir vom Zeitgeist und vom globalen Klimaschutzkurs abgehängt", so Duesmann.

Die Konkurrenten Daimler und BMW setzen bislang auf die sogenannte Technologieoffenheit und legen sich bei der Frage der Antriebe nicht fest. "Die wahren Entscheider in unserer Industrie sind die Kunden. Und die sollte man nie aus den Augen verlieren", verteidigte etwa BMW-Chef Oliver Zipse diese Strategie seines Konzerns am Wochenende in einem Interview mit der Passauer Neuen Presse und dem Donaukurier. In der Mehrheit der 140 Länder, in denen BMW Autos verkaufe, gebe es keine klaren Pläne zum Ausstieg aus der Verbrennertechnik.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5329493
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 23.06.2021
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.