Süddeutsche Zeitung

Edelmetall-Boom:Banken investieren in Goldspeicher

Zu viel Gold, zu wenig Platz: Weil in der Schuldenkrise Anleger massenweise Gold gehortet haben, fehlen den Banken sichere Räume für die Schätze ihrer Kunden. Die Deutsche Bank will nun einen Goldbunker bauen - voraussichtlich in London.

Die Angst treibt den Goldpreis, seit Beginn der Finanz- und Schuldenkrise steigt daher der Preis des Edelmetalls. Besonders skeptischen Käufern reicht es nicht, das Gold nur virtuell oder auf dem Papier zu besitzen - das Gold soll physisch gelagert sein.

Große Finanzhäuser kommen dieser wachsenden Nachfrage entgegen und bauen neue Edelmetall-Lager. Jetzt will auch die Deutsche Bank einen Goldspeicher bauen, berichtet die Financial Times. Er solle im kommenden Jahr erstmals genutzt werden. Demnach schließt sich die Deutsche Bank nun Plänen von Finanzhäusern wie HSBC und JP Morgan an.

Zwar ist der Goldpreis zuletzt gesunken. Eine Feinunze (31,1 Gramm) kostet derzeit 1654 Dollar, im Februar waren es sogar 1776 Dollar gewesen. Experten halten einen weiteren Preisanstieg allerdings wegen der niedrigen Zinsen in Europa und den USA für möglich.

Kunden strebten danach, ihre materiellen Besitztümer an verschiedenen Orten zu lagern, zitierte die FT den Chef des weltweiten Metallhandels der Deutschen Bank, Raymond Key. Key bestätigte den Standort London nicht offiziell, stellte aber klar, dass das Lager in Großbritannien gebaut werde.

Bauen soll den Speicher der FT zufolge die Sicherheitsfirma G4S, die etwa auch die Olypmischen Spiele in London schützt. London ist Zentrum des weltweiten Goldhandels. Der Platz für die Lagerung des Edelmetalls ist jedoch knapp.

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