Süddeutsche Zeitung

Dax auf Höchstmarke:Vorübergehend Party

Trotz Rekordhoch beim Leitindex Dax ist die Finanzkrise längst nicht überwunden. Im Gegenteil: Ohne Krise gäbe es jetzt auch keine Jubelstimmung. Und der Kater ist schon abzusehen.

Von Andrea Rexer, Frankfurt

Es herrscht Partylaune an den Börsen. Der Deutsche Aktienindex (Dax) hat am Freitag die Höchstmarke von 9000 Punkten überschritten. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob die Finanzkrise vergessen sei. Doch das Gegenteil ist der Fall: Sie ist sogar der Grund für die Party.

Denn ohne Finanzkrise sähen sich die Notenbanken nicht gezwungen, die Welt mit billigem Geld zu fluten. So versuchen sie, die Wirtschaft anzukurbeln. Kurzfristig scheint das gut zu funktionieren: Die Unternehmen - allen voran in Deutschland - legen ansehnliche Gewinne vor.

Die Anleger wollen an diesen Erfolgen teilhaben und kaufen Aktien. Und dennoch schwebt über diesem Boom der Hauch der Vergänglichkeit. In der Finanzkrise haben die Investoren die Erfahrung gemacht, wie heftig und unvorhergesehen die Kurse einbrechen können. Sie wissen, dass der derzeitige Höhenflug schnell vorbei sein kann.

Auch Kleinanleger sollten das beachten - und sich dennoch nicht davon einschüchtern lassen, dass dem Auf an der Börse immer wieder auch ein Ab folgt. Denn die Alternativen für die Geldanlage sind noch schlechter: Auf dem Sparbuch etwa verliert das Geld durch die Kombination aus mageren Zinsen und höherer Inflation von allein an Wert. Die Wahrheit ist: Wer Geld anlegen will, muss mit Schwankungen leben. Gewinn ohne Risiko gibt es für niemanden.

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Quelle:
SZ vom 26.10.2013
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