Süddeutsche Zeitung

Commerzbank:Keine Boni, aber "besondere Vergütungen"

Krisengratifikation: Die Commerzbank-Beschäftigten haben nach der Übernahme der Dresdner Bank ein hartes Jahr hinter sich. Das soll sich für manchen extra auszahlen.

Die Mehrarbeit im Zuge der Übernahme der Dresdner Bank soll sich für die Beschäftigten der Commerzbank in diesem Jahr auszahlen.

Ein Sprecher der Bank sagte am Freitag, Mitarbeiter erhielten "pauschale, leistungsbezogene Vergütungen für den Mehraufwand", wenn sie im Zuge der Fusion besonders belastet würden.

"Wir zahlen keine Boni", die von einzelnen Abschlüssen oder vom Erreichen bestimmter Ziele abhängig seien, betonte er. Auch profitierten davon nicht nur die Investmentbanker, wie die Financial Times Deutschland berichtet hatte.

Vorstandsgehälter gedeckelt

Finanzkreisen zufolge erreichten die in zwei Raten gezahlten Summen nur einen Bruchteil dessen, was Spitzenkräfte früher in Form von Bonuszahlungen erhalten hätten. Commerzbank-Chef Martin Blessing hatte angesichts eines Milliarden-Verlustes alle Boni für das Jahr 2008 gestrichen.

Derzeit arbeitet die Bank an einem neuen Vergütungssystem. Die Bank wurde vom Bund mit insgesamt 18,2 Milliarden Euro gestützt, der Staat hält 25 Prozent an der Commerzbank. Die Gehälter der Vorstände sind als Preis für die Staatshilfe auf 500.000 Euro pro Jahr gedeckelt.

Im zweiten Quartal wies die Bank unter dem Strich einen Verlust von 746 Millionen Euro aus. Negativ zu Buche schlugen Abschreibungen infolge der Finanzkrise, Kosten für die Integration der Dresdner Bank und hohe Rücklagen für Kreditausfälle.

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sueddeutsche.de/Reuters/dpa/hgn
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