Süddeutsche Zeitung

Braucht man das?:Wahoo Elemnt Rival

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Reduziertes Design, kein Funktions-Überschuss: Wahoo will mit einer Sportuhr vor allem Triathleten überzeugen. Ganz rund ist die Sache aber noch nicht.

Von Hans von der Hagen

Das US-Unternehmen Wahoo kam in den vergangenen Jahren mit seinen Navigationsgeräten wie dem Elemnt Roam vor allem in der Radler-Szene gut an. Durchdachte Technik kombiniert mit einer Grau-Weiß-Optik und klarem Fokus auf das Training schien ein Bedürfnis nach Reduktion zu erfüllen.

Ein ähnliches Konzept verfolgt Wahoo nun bei der Elemnt Rival - einer sehr schlicht gestalteten Sportuhr. Das Modell in stealth grey, das die SZ zum Testen hatte, macht seiner Farbe alle Ehre: Sie wirkt - vor allem wenn das Zifferblatt gerade im dunklen Modus ist - eher düster, selbst wenn es einige farbige Einsprengsel im Display gibt. Je nach Lichtverhältnissen wechselt das Zifferblatt den Hintergrund, doch mitunter so unentschlossen, dass es nicht immer gut ablesbar ist. Wer dann auf die unverschämte Idee kommt, die Beleuchtung einfach mal länger anzulassen, kann die offizielle Batterielaufzeit von 14 Tagen vergessen. Und wer das GPS nutzt, kann die Uhr gleich nach einem Tag wieder in das Ladegerät einklinken.

Die Rival mit einem Durchmesser von 46,5 Millimetern hat ein kratzfestes Gorilla-Glas, eine Lünette aus Keramik - ansonsten dominiert Kunststoff. Gedacht ist sie besonders für Triathleten, die fokussiert trainieren und nicht erst an der Uhr herumfummeln wollen, wenn sie aus dem Wasser kommend aufs Rad klettern: Die Uhr unterscheide den Wechsel automatisch, verspricht Wahoo als großes Plus dieses Modells. Im Test dauerte es allerdings schon mal ein bisschen, bis die Uhr mitbekam, dass das Laufen durch das Radfahren abgelöst wurde.

Zur Rival gehört zwingend die Wahoo-App, mit der sich das Zifferblatt und die Trainingsseiten anpassen lassen. Es gibt vorgegebene Profile etwa für das Schwimmen, Laufen oder Radfahren, man kann sich aber auch Seiten für eine andere Sportart einrichten. Die Trainingsdaten lassen sich zu Apps wie etwa Google Fit, Apple Health oder Strava hochladen.

Und doch: Die Raffinesse manch anderer Wahoo-Geräte fehlt ihr bislang und im Vergleich zu einigen Konkurrenzmodellen ist die Rival für 380 Euro eher spärlich ausgestattet. Zwar kann sie die Herzfrequenz messen, zählt Schritte, hat ein GPS und einen Höhenmesser - das war es dann aber auch schon. Einen Touchscreen gibt es ebenso wenig wie eine Navigationshilfe. Und mit einer Wasserdichtigkeit von nur fünf Bar sollte man sie vor dem Tauchen besser ablegen. Manchen könnte das zu wenig sein. Vielleicht ahnen das auch die Wahoo-Leute selbst: Die Anbindung an einen Musikplayer ist jetzt nach einem Softwareupdate möglich geworden, weitere Updates sollen folgen.

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