Süddeutsche Zeitung

Vegane Bratlinge:Lidl holt gehypte Beyond-Meat-Burger nach Deutschland

Lesezeit: 1 min

Von Vivien Timmler

Auf diese Nachricht dürften so einige Vegetarier und Veganer gewartet haben - erst recht diejenigen, die in letzter Zeit von einer USA-Reise zurückgekehrt sind. Der momentan wohl gehypteste Burger der Welt kommt nach Deutschland: der Bratling der Firma Beyond Meat, die erst vor zwei Wochen den erfolgreichsten Börsengang eines US-Unternehmens seit 2008 hingelegt hat. Nein, nicht der Mobilitätsvisionär Uber oder das Bild-Netzwerk Pinterest, sondern eine Fleischersatz-Firma.

Nachdem der Start des veganen Burgers hierzulande immer wieder verschoben werden musste, weil die Firma schon in den USA nicht mit der Produktion hinterherkam, hat sich nun Lidl die exklusiven Rechte zum Start gesichert. Ab Ende Mai soll es in allen 3200 Filialen des Konzerns die pflanzlichen Bratlinge zu kaufen geben - wenn auch zunächst nur als "Aktion" und "solange der Vorrat reicht".

Beyond Meat macht Verlust - die Investoren lieben das Start-up trotzdem

Bislang war es für deutsche Kunden vergleichsweise schwer, an die Burger zu kommen. Sie wurden nur in ausgewählten Restaurants verkauft, zudem beim Großhändler Metro. Privatkunden konnten sie lediglich über die App Getnow bestellen - für 35,90 Euro das Zehnerpack. Bei Lidl sollen die Bratlinge für fünf Euro im Doppelpack angeboten werden.

Aber was ist jetzt so besonders an dem Veggie-Burger, dass Amerikaner im Exil ihn sich hinterherschicken lassen und Investoren ganz verrückt sind nach den Aktien? Wie andere Produzenten auch will Beyond Meat die Fleisch-Alternative hinsichtlich Geschmack, Geruch, Aussehen und Konsistenz so nahe ans Original bringen wie irgendmöglich - und schafft das offenbar mit Abstand am Besten.

Die Basis des Bratlings besteht aus Erbsenproteinen, ein rauchiges Aroma sorgt für den typisch fleischigen Geschmack und sogar Rote Bete ist enthalten - für die "blutige Optik". Noch ist Beyond Meat - so wie die meisten jungen Firmen - nicht profitabel. 2018 machte die Firma 30 Millionen Dollar Verlust. Prominente Investoren wie Bill Gates oder Leonardo Di Caprio sind aber schon Fans - und der Fleischersatz-Trend beginnt ja gerade erst.

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Quelle:
SZ vom 16.05.2019
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