Süddeutsche Zeitung

Bericht der US-Notenbank:USA kommen wieder zu Kräften

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Hoffnung für das Sorgenkind US-Wirtschaft: Der Abschwung hat sich einem Bericht der Notenbank Fed zufolge verlangsamt. Doch Präsident Obama warnt vor Optimismus.

Eineinhalb Jahre nach Beginn der schweren Rezession in den USA stabilisiert sich die größte Volkswirtschaft der Welt zusehends. Das geht aus dem jüngsten regionalen Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed hervor, dem sogenannten "Beige Book".

Demnach hat sich der Abschwung in den meisten der zwölf Fed-Bezirke verlangsamt oder begonnen, sich zu stabilisieren. In vielen Bezirken gebe es überdies Anzeichen für eine Besserung der Lage auf dem wichtigen Immobilienmarkt, während der Einzelhandel allerdings noch schleppend verlaufe.

US-Präsident Barack Obama bleibt jedoch skeptisch - vor allem, wegen der zu erwartenden Folgen für den Arbeitsmarkt. Zwar sei die US-Bevölkerung derzeit vielleicht Zeuge des "Anfangs vom Ende der Rezession". Das sei allerdings kein Trost für all jene, die ihren Job verloren hätten, sagte Obama.

"Wir wissen, dass die harten Zeiten noch nicht vorüber sind." Die US-Arbeitslosenquote war im Juni auf 9,5 Prozent gestiegen, der höchste Stand seit mehr als einem Vierteljahrhundert. Die Notenbank erwartet, dass die Quote noch auf mehr als zehn Prozent steigt und in der ersten Hälfte des kommenden Jahres ihren Scheitelpunkt erreicht.

Stabile Kreditvergabe

Dem sogenannten "Beige Book" der US-Notenbank zufolge meldeten die meisten Bezirke "extrem schwache" Arbeitsmärkte, von denen praktisch kein Lohndruck ausgehe. Allerdings nutzten Arbeitgeber die Lage, um leichter erfahrene Mitarbeiter anzuwerben.

Die Verbraucherausgaben lägen unter dem Vorjahresniveau, weil die Konsumenten weiter preisbewusst seien. Den einen oder anderen Lichtblick gebe es hingegen im verarbeitenden Gewerbe, wo sich die Lage seit dem vorangegangenen Konjunkturbericht vom 10. Juni etwas gebessert habe. Die Kreditvergabe wurde in den Distrikten als insgesamt "stabil" bezeichnet.

Am Freitag veröffentlicht die US-Regierung ihre erste Schätzung über das Bruttoinlandsprodukt des zweiten Quartals. Ökonomen gehen von einem Rückgang von nur noch 0,7 Prozent aus, was eine deutliche Verlangsamung der Konjunktur-Talfahrt wäre. Im ersten Quartal war die US-Wirtschaft noch um auf das Jahr hochgerechnet 5,5 Prozent geschrumpft. Die US-Rezession hatte offiziell im Dezember 2007 begonnen.

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