Süddeutsche Zeitung

Arbeitskampf im Bahn- und Flugverkehr:Bahn kommt, Germanwings-Piloten streiken

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Die Lokführer haben ihren 14-stündigen Streik nach den offiziellen Bekanntmachungen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) beendet. Für weitere Auskünfte war die GDL am frühen Donnerstagmorgen nicht zu erreichen. Der Zugverkehr hat sich Angaben der Deutschen Bahn weitgehend stabilisiert, vereinzelt müssten Fahrgäste aber mit Verspätungen und Ausfällen rechnen.

Fahrgäste sollten für den Weg zur Arbeit sicherheitshalber mehr Zeit einplanen. "Es ist davon auszugehen, dass die Reisenden noch mit Einschränkungen rechnen müssen", sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Lokführer hätten teilweise erst noch zu ihren Einsatzorten gebracht werden müssen.

Auf Reisende kommt heute außerdem eine weitere Geduldsprobe zu: Die Piloten bei Germanwings lassen von Donnerstagmittag an die Arbeit ruhen. Bei der Lufthansa-Tochter werden 100 von 500 Flügen gestrichen. Politiker rufen die zerstrittenen Tarifparteien zu einer schnellen Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. Der Ausstand bei Germanwings soll zwölf Stunden dauern. In dem Tarifkonflikt mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) geht es um die Übergangsrente und Vorruhestands-Konditionen für Flugkapitäne. Germanwings fliegt in Deutschland die meisten Flughäfen außer Frankfurt und München an. Die Gesellschaft veröffentlichte einen Ersatzflugplan im Internet.

Der Streik der Lokführer hat am Mittwoch zu teils massiven Behinderungen für Bahnreisende geführt. Im Fernverkehr fuhr nach Angaben der Deutschen Bahn nur jeder dritte ICE, Intercity oder Eurocity. Im Regionalverkehr gab es teilweise noch größere Probleme.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hatte ihre Mitglieder bundesweit zu einem 14-stündigen Streik aufgerufen. Die GDL verlangt fünf Prozent mehr Geld und zwei Stunden weniger Wochenarbeitszeit. Ein Ende des Tarifstreits ist nicht in Sicht. Ob weitere Streiks eventuell am Wochenende drohen, wollte die GDL nicht sagen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) rief die Tarifparteien zu einer schnellen Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. Zur Tarifautonomie gehöre auch das Mittel des Streiks, sagte Dobrindt in Berlin. Damit sei aber besonders verantwortungsvoll umzugehen, um die Zahl der betroffenen Dritten gering zu halten.

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