Süddeutsche Zeitung

Airbus:Neue Vorstände

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Der Luftfahrtkonzern Airbus tauscht zwei seiner Top-Manager aus. Offiziell ist die Struktur der künftigen Führungsspitze noch nicht entschieden.

Von Jens Flottau, Frankfurt

Der europäische Luftfahrtkonzern Airbus hat zwei Spitzenposten im Vorstand neu besetzt. Der bisherige Finanzchef von Infineon, Dominik Asam, wechselt in gleicher Funktion zu Airbus. Michael Schöllhorn, bislang Chief Operating Officer bei der Bosch-Tochter BSH Home Appliances, übernimmt diesen Posten nun bei dem Flugzeughersteller.

Airbus befindet sich in einem tiefgreifenden Management-Umbau. Konzernchef Tom Enders verlässt seinen Posten im April 2019 und wird von Guillaume Faury ersetzt, bislang im Unternehmen die Nummer zwei. Mit Enders geht auch Finanzchef Harald Wilhelm der einst zu den Kandidaten für seine Nachfolge gerechnet worden ist. Zudem verlassen weitere Top-Manager wie der aktuelle Chief Operating Officer Tom Williams und Programm-Chef Didier Evrard das Unternehmen. Schon im Frühjahr 2018 war der ehemalige Chef der Zivilflugsparte, Fabrice Bregier, nach Querelen mit dem Verwaltungsrat zurückgetreten. Der langjährige Verkaufschef John Leahy ist im Februar in den Ruhestand gegangen.

Der Neuzugang Schöllhorn deutet daraufhin, dass Faury den Konzern noch mehr integrieren will. Bis April agiert er selbst noch als President Airbus Commercial Aircraft. Diesen Posten will er offenbar nicht neu besetzen, sondern selbst weiterführen. Schöllhorn berichtet künftig direkt an Faury.

Offiziell ist die Struktur der künftigen Führungsspitze noch nicht entschieden. Faury will solche Themen erst klären, wenn er seinen neuen Posten übernommen hat. Bemerkenswert ist an der Ernennung Schöllhorns auch, dass damit ein Deutscher den ranghöchsten Briten im Konzern ablöst. Angesichts des bevorstehenden Brexit dürfte dies bei den britischen Airbus-Mitarbeitern nicht für Beruhigung sorgen. Airbus hatte angekündigt, insbesondere bei einem harten Brexit die Zukunft seiner britischen Werke zu überprüfen.

Als letzten Schritt wird Airbus 2020 einen neuen Verwaltungsratschef ernennen. Nachdem nun ein Franzose einen Deutschen als Vorstandschef ersetzt, dürfte der Posten des Chefaufsehers wieder an einen Deutschen gehen. Der ehemalige Telekom-Chef René Obermann, der bereits einfaches Mitglied des Gremiums ist, gilt als Favorit für den Posten, den bislang Denis Ranque innehat.

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Quelle:
SZ vom 22.11.2018
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