Süddeutsche Zeitung

Abgasskandal:VW zahlt weitere Milliardenstrafe in den USA

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Zur Beilegung des Dieselskandals hat Volkswagen in den USA eine weitere Milliardenzahlung zur Entschädigung betroffener Kunden akzeptiert. Der Autohersteller stimmte der Zahlung von mindestens 1,26 Milliarden US-Dollar zu, um Klagen von Besitzern großer Dieselfahrzeuge beizulegen. Das geht aus am Mittwoch veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervor. Der Vergleich schließt 80 000 Fahrzeuge mit Drei-Liter-Motoren ein, darunter Geländewagen von VW und den Konzerntöchtern Audi und Porsche.

Sollten die US-Behörden die Reparaturen der Fahrzeuge nicht abnehmen, könnte es für VW noch mal deutlich teurer werden. Ein Rückkauf der 80 000 Fahrzeuge würde den Konzern weitere vier Milliarden Dollar kosten.

Die Wolfsburger hatten sich im Dezember mit den Behörden in den USA und anschließend mit den Privatklägern grundsätzlich auf einen Kompromiss für die von der Konzerntochter Audi entwickelten Drei-Liter-Dieselmotoren verständigt. Das Bezirksgericht in San Francisco hatte VW und den Sammelklägern bis 31. Januar eine Frist zur Einigung gesetzt. Bei einer weiteren Anhörung am 14. Februar soll dies vom Richter endgültig genehmigt werden.

Auch Bosch schließt Vergleich mit US-Klägern

VW legt mit dem Vergleich eine der großen noch offenen Rechtsstreitigkeiten in den USA bei. Die Strafe fällt hier deutlich geringer aus als beim Vergleich über Fahrzeuge mit 2,0-Liter-Motoren. Für die knapp 500 000 Fahrzeuge mit kleineren Motoren muss VW mehr als 15 Milliarden Dollar für Rückkäufe, Entschädigungen und Strafen zahlen.

Auch der Zulieferer Bosch, dessen Software VW für die Manipulationen nutzte, hat sich nun mit US-Zivilklägern auf einen Vergleich geeinigt. Das Unternehmen zahlt fast 328 Millionen US-Dollar. Im Gegensatz zu VW räumt Bosch allerdings kein eigenes Fehlverhalten ein: "Mit der Vergleichsvereinbarung erkennt Bosch weder den von den Klägern vorgetragenen Sachverhalt an, noch räumt Bosch Schuld ein", teilte das Unternehmen mit.

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